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Der Onlinekonzern Google kommt mit seinem neuen Twitter/Facebook-Konkurrenten "Google Buzz" nun ins Visier der DatenschützerInnen. Das Problem: Dritte können den Mail- und Chatverkehr beziehungsweise die beliebtesten KommunikationspartnerInnen einsehen.

Daten zugänglich

Das Privacy-Probleme ergibt sich dadurch, dass – per default – alle BesucherInnen eines Profils, sehen können wem man folgt, als auch wer einem Anwendern folgt. Bevor AnwenderInnen nun also ihre Einstellungen bei Google Buzz entsprechend ändern, können Dritte das Profil besuchen und sehen mit wem man am häufigsten mailt oder chattet.

Nicht gleich ersichtlich

Vor dem ersten Posting bei Google Buzz sehen die AnwenderInnen zwar einen Hinweis, in dem zu lesen steht, dass "das eigene Profil mit Namen und Bild, sowie Personen, die einem folgen beziehungsweise denen man folgt, angezeigt werden. "Es sagt aber nicht, dass die öffentlich zugängliche Liste der Follower auch verrät mit wem man am häufigsten chattet oder mailt", so BusinessInsider. Es finden sich noch weitere Zusätze, die aber allesamt keine wirkliche Auskunft über die Realität und die öffentlich einsehbaren Inhalte liefern, meint BusinessInsider.

Google muss reagieren

BusinessInsider ortet einen akuten Handlungsbedarf von Seiten Googles, da es sonst zu einigen unangenehmen Szenen für die AnwenderInnen kommen könnte – etwa wenn PartnerInnen sehen, dass alte Lieben am häufigsten kontaktiert werden, oder aber ChefInnen mitbekommen, dass Kontakte zu anderen Firmen geknüpft wurden. "Offensichtlich nutzt dieses Vorgehen Google, da so möglichst viele AnwenderInnen in kurzer Zeit zu Buzz-NutzerInnen gemacht werden sollen. Es ist vielleicht sogar als hilfreich für die AnwenderInnen gedacht gewesen. Etwa für jene, denen egal ist, dass die ganze Welt weiß mit wem sie am häufigsten mailen. Aber für alle Anderen ist es schrecklich."

Abhilfe

BusinessInsider empfiehlt daher entweder gänzlich auf Buzz zu verzichten oder aber nicht anderen AnwenderInnen zu folgen, bis Google eine Lösung parat hat. Die "opt-out"-Möglichkeit, die unbeabsichtigtes Veröffentlichen der Listen verhindern soll, scheint BusinessInsider hingegen keine adäquate antwort zu sein. "Wir sind weiterhin der Meinung, dass die Änderungen bezüglich des Opt-out nicht dazu führen, dass die AnwenderInnen eine gute Wahlmöglichkeit haben. Google könnt und sollte eine "Opt-In"-Funktion integrieren, damit die AnwenderInnen bewusst entscheiden und wissen was sie tun wollen."

Google-Statement

Es wurde mittlerweile auch ein Statement von Seiten Googles veröffentlicht. Darin heißt es: "Wir haben uns sehr genau überlegt, wie wir die bestmögliche Experience bei Google Buzz mit möglichst geringem Setup-Aufwand erreichen können. Wir haben das "Auto-Following" installiert, um es den AnwenderInnen zu ermöglichen sofort Inhalte von den Menschen zu zeigen, mit denen sie am häufigsten mailen oder chatten. Wer also mit Buzz startet, sieht gleich dass es funktioniert. Wenn NutzerInnen automatisch jemandem folgen, dem sie gar nicht folgen wollen, dann können sie dies unter den Editierungsfunktionen rasch ändern und den "unfollow"-Button neben dem Namen der Person anklicken. Mehr Information zu dieser Thematik findet sich unter http://mail.google.com/support/bin/answer.py?hl=en&answer=17073."(grex)