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Ewald Stadler hatte als "Volksanwalt in Brüssel" für das BZÖ bei der EU-Wahlkandidiert. Nun will er auf sein Mandat verzichten.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien - Das BZÖ will sich noch nicht festlegen, wer den mit dem Vertrag von Lissabon an die Partei fallenden Sitz im EU-Parlament einnehmen wird. Das Dilemma für die Partei: Tritt Spitzenkandidat Ewald Stadler das Mandat an, dann verliert das BZÖ einen seiner besten Redner im Nationalrat an die vergleichsweise wenig öffentlichkeitswirksame EU-Politik. Bleibt der gebürtige Vorarlberger aber in Österreich, dann droht der Verlust des Mandats an Jörg Freunschlag und damit an ein Mitglied der politisch wieder zur FPÖ zurückgekehrten Kärntner Freiheitlichen.

Parteichef Josef Bucher zeigt sich angesichts dieser Optionen vorerst zurückhaltend: "Auf jeden Fall ein BZÖ-Politiker" werde das Mandat im EU-Parlament antreten, sagte er dazu. Dass es sich um Stadler handeln wird, will er noch nicht bestätigen. Außerdem verweist Bucher darauf, dass noch nicht einmal klar sei, wann die durch den EU-Reformvertrag an Österreich fallenden zusätzlichen Mandate tatsächlich angetreten werden können.

Abspaltungsdilemma

Stadler hatte bei der EU-Wahl als "Unser Volksanwalt in Brüssel" kandidiert, wollte sein Mandat dann aber nicht antreten und es dem Listenzweiten Freunschlag überlassen. Nach der Abspaltung der Kärntner Landesgruppe vom BZÖ würde das Mandat in diesem Fall aber de facto an die FPÖ fallen, weshalb Stadler im Dezember angekündigt hatte, nun doch ins EU-Parlament zu wechseln. Sollte das BZÖ einen anderen Mandatar nominieren wollen, dann müsste daher neben Stadler auch Freunschlag auf sein Mandat verzichten. (APA)