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Seit einigen Jahren setzt die Stadt Wien Linux auch am Desktop ein. Seit 2005 wird das eigens entwickelte Wienux eingesetzt. Das Projekt hatte Vorzeigecharakter und sorgte für weltweite Schlagzeilen. 

Umstellung 2008

Im Sommer 2008 wurde allerdings beschlossen, zahlreiche der auf Linux umgestellten Computer wieder mit Microsoft-Lizenzen auszustatten. Grund dafür ist der Einsatz einer Software zur Sprachbeobachtung in den Kindergärten, die nur mit dem Internet Explorer von Microsoft genutzt werden könne. Anfang Dezember beschloss der Gemeinderat, dass man weiter auf Microsoft Office setzt und "für die nächsten drei Jahre Lizenzen" erwerben werde. Die Kosten dafür liegen bei rund einer Million Euro -der WebStandard berichtete.

Open Source Software am Arbeitsplatz im Magistrat Wien

Am Donnerstag wurde nun die Studie "Open Source Software am Arbeitsplatz im Magistrat Wien" veröffentlicht. Das Papier stammt aus dem Jahr 2007 - ein Gemeinderatsbeschluss sorgte 2009 für die Herausgabe. Laut der Studie hat die „technische Untersuchung hat gezeigt, dass auf Linux und OpenOffice.org basierende PC-Arbeitsplätze sich grundsätzlich in die Systemlandschaft des Magistrats der Stadt Wien integrieren lassen." Allerdings werden auf mehr „als der Hälfte der PC-Arbeitsplätze Software-Produkte verwendet, für die keine unter Linux lauffähigen Alternativen ohne Umstellungsaufwand verfügbar sind." Daraus ergibt sich die weitere „Notwendigkeit einer längerfristigen Koexistenz von MS-Windows und Linux", so die Studie. 

"Wir bleiben dran"

Auf Nachfrage, warum Stadt Wien Wienux entwickelte, obwohl es Probleme mit Software gab, meinte Pressesprecherin Vera Layr, dass der Stadt „Unabhängigkeit" wichtig sei und man „gute Erfahrungen mit Open-Source" im Serverbereich gesammelt habe.
Die Mitarbeiter der Verwaltung können allerdings weiterhin Wienux oder Openoffice nutzen - wenn sie das wollen. "Wir bleiben dran", so Layr. (sum)