Eisenstadt - Bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Ärzte GmbHs wollen die Bundesländer Mitsprache. Bei der Gesundheitsreferentenkonferenz in Eisenstadt sprachen sich die Länder parteiübergreifend dafür aus, dass sie in die Verhandlungen "ab sofort" mit einbezogen werden, sagte der Vorarlberger Landesstatthalter Markus Wallner (ÖVP) Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz.

Bei der Ärzte GmbH handelt es sich um den Zusammenschluss von Medizinern unter einem Dach, der sich - etwa im Hinblick auf Haftungsfragen - von einer Gruppenpraxis unterscheidet. Die Gesundheitsreferenten aller Länder seien unter Bedingungen für die Einrichtung von Ärzte GmHs, so Wallner: Ärzte GmbHs bräuchten "einen glasklaren Versorgungsauftrag, der abgestimmt ist mit den Spitalsambulanzen und der jetzigen Struktur."

Die Problematik - vermehrter Andrang bei den Spitalsambulanzen - sei in allen Ländern ähnlich. Entscheidend sei, dass diese neue Organisationsform der ambulanten Versorgung gut in die regionalen Strukturen eingepasst werde, so Wallner. Wenn lediglich neben Spitalsambulanzen und niedergelassenen Ärzten eine "dritte Schiene" aufgebaut würde, "dann wäre sehr ernsthaft darüber zu diskutieren, ob es einen Sinn macht."

Um eine gewisse Entlastung im Bereich der Spitalsambulanzen zu erreichen, müssten "die Öffnungszeiten stimmen" und der Versorgungsauftrag der Ärzte GmbHs definiert sein. In Vorarlberg liege die Frequenz der Spitalsambulanzen bei rund 448.000 Patienten pro Jahr. "Rein statistisch geht mindestens jeder Vorarlberger einmal durch die Spitalsambulanz", die Tendenz sei stark steigend, erläuterte Wallner.

Eine Ärzte GmbH wäre interessant, wenn sie in der Nähe eines Spitals liege, fachärztlich gut besetzt sei und gute Öffnungszeiten habe sowie wenn sie eine Pauschalfinanzierung hätte. Ein Verhandlungsergebnis im kommenden Jahr wäre wünschenswert, so der Landesstatthalter. (APA)