Wien/Zeltweg - Die Vorwürfe, bei der Versetzung des ehemaligen Leiters der "Eurofighter-Werft" vom Standort Zeltweg nach Wien habe Amtsmissbrauch und Nötigung eine Rolle gespielt, wies das Verteidigungsministerium am Freitag im Gespräch mit dem Standard zurück. Eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung hatte der Ex-Werft-Leiter, Christian Schandor, Mitte der Woche bei der Staatsanwaltschaft eingebracht.

Der 34 Jahre alte Major leitete die Werft seit 2004. Schandor musste im März 2008 trotz tadellosen Personalakts, wie sein Anwalt unterstreicht, in eine Dienststelle ins Wiener Ministerium übersiedeln und seinen Job einem Kollegen überlassen. Schandor will die Staatsanwaltschaft jetzt eine mögliche "Strafrelevanz" seiner "Zwangsübersiedelung" prüfen lassen. Im Verteidigungsministerium heißt es, Schandor sei "ein fachlich hoch qualifizierter Mitarbeiter", es seien aber "Führungsschwächen" aufgetreten, die aufgrund der "äußerst sensiblen Technik in der Fliegerwerft massive Auswirkungen auf die Flugsicherheit haben konnten".

Schandor sei "einvernehmlich" zur Mitarbeit in einer Projektgruppe dienstzugeteilt worden. (mue, DER STANDARD, 10./11.10.2009)