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Im Rahmen der Präsentation des in Kürze erhältlichen neuen "HTC Hero" in London, hatte der WebStandard die Gelegenheit ein kurzes Interview mit Peter Chou, dem Chef des taiwanesischen Smartphoneherstellers zu führen. Die Zukunft gehört den Menschen, nicht den Betriebssystemen, meint Chou und sieht dennoch Platz für alle Anbieter am Markt.

Frage: Sie haben das neue HTC Hero vorgestellt. Was bringt das Smartphone Neues mit sich? Wie sehen Sie generell die Zukunft am Smartphone-Markt?

Chou: Das Besondere am HTC Hero ist unsere neue Benutzeroberfläche - HTC Sense. Darin stecken eineinhalb Jahre Arbeit von 300 EntwicklerInnen - unter anderem auch von mir. Es ging uns darum die Kommunikation zu vereinfachen. Die AnwenderInnen sollen nicht überlegen, wie sie einen Gesprächspartner erreichen, sondern alle Kommunikationsformen einem Profil zugeordnet vorfinden und dementsprechend einfach nutzen können.

Frage: Auf den ersten Hero-Geräten scheint "Sense" sehr flüssig zu laufen. Will HTC die Oberfläche nur mit Android-Handys ausliefern oder ist dies auch mit Windows Mobile geplant? Und wie sieht es mit der Unterstützung älterer Modelle aus?

Chou: HTC Sense ist eine grafisch verfeinerte Oberfläche, sie hebt sich von der Android-Oberfläche ab und setzt an der bekannten BenutzerInnenoberfläche TouchFlo3D für Windows-Handys an. HTC Sense soll vor allem die Kommunikation mit Freunden erleichtern, häufig genutzte Funktionen einfacher zugänglich machen und intuitivere Kommunikation ermöglichen. Wir werden Sense daher natürlich auch auf Windows Mobile-Handys zum Einsatz bringen. Es soll zudem auch möglich sein, die Oberfläche auf anderen Geräten nutzen zu können, aber hier wird es noch etwas dauern.

Frage: Wem gehört die Zukunft? Windows Mobile oder Android oder gar dem lachenden Dritten?

Chou: Es ist egal, ob sie als AnwenderIn Android oder Windows Mobile verwenden, das ist unser Ansatz bei der Entwicklung von Sense gewesen. Sowohl Android, wie auch Windows Mobile haben ihre Vorteile und Vorzüge. Es kommt immer darauf an, was man damit machen will.

Frage: Kürzlich haben Intel und Nokia eine Kooperation und engere Zusammenarbeit angekündigt. Wie stehen sie dazu? Welche Erwartungen haben sie in Bezug auf den Mitbewerb?

Chou: Intel und Nokia sind zwei sehr gute und große Unternehmen. Sie werden gute Gründe für die Zusammenarbeit haben. Wir sind ebenfalls schon lange mit Intel in sehr gutem Kontakt. Ich erwarte mir hier keine Auswirkungen auf unser Geschäft, wünsche den beiden Unternehmen aber das Beste für ihre zukünftigen Pläne. Wenn Intel und Nokia erfolgreich sind, kann das die gesamte Mobilfunkindustrie verändern.

Frage: Die weltweite Wirtschaftsflaute hat auch bei vielen Handyherstellern ihre Spuren hinterlassen. Was sind ihre Erwartungen für das Jahr 2009?

Chou: Die Wirtschaftskrise stört uns nicht. Wir wollen in diesem Jahr 20 Prozent mehr Handys verkaufen als 2008. Die Zahl der ausgelieferten HTC-Smartphones wird somit auch etwa 14,5 Millionen steigen.

Frage: Welches Handy-Betriebssystem haben Sie persönlich im Einsatz?

Chou: Ich verwende immer ein HTC-Smartphone. Wie schon gesagt, was unter der Sense-Oberfläche läuft, hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab.

Frage: Was erwarten Sie persönlich an spannenden Neuerungen und zukünftigen Entwicklungen im Bereich der Smartphones?

Chou: Ich denke es gibt hier noch eine Vielzahl spannender Themen und herausfordernder Aufgaben. Ein wesentlicher Fokus wird in nächster Zeit auf den Location Based Services liegen, hier wird gerade sehr sehr viel entwickelt und geplant. Die Endgeräte werden damit immer mehr zur universiellen Informationsmaschine, die nicht nur die Informationen zu einer Person sondern auch angepasst an eine Location liefern werden.(Gregor Kucera, derStandard.at vom 7.7.2009)