Um die maroden Kassen zu entlasten, setzen Ärzte und Sozialversicherung vor allem auch bei den Arzneimitteln den Sparstift an:

  • Generika: Der Einsatz von Generika (also billigere, wirkstoffgleiche Kopien von Markenmedikamenten) soll forciert werden. Angedacht ist hier eine "differenzierte Rezeptgebühr". Für Generika könnte demnach eine niedrigere Rezeptgebühr eingehoben werden als für das teurere Originalmedikament. Derzeit liegt dieGebühr generell bei 4,90 Euro.Eine Studie sieht hier ein Einsparungspotenzial von zwischen 35,7 und 55,6 Millionen Euro pro Jahr.
  • Aufschläge: Die beiden Parteien haben sich auf eine Prüfung der Aufschläge von Apothekern und im Großhandel verständigt.
  • Werbung/Marketing: Dass es einen nicht näher ausgeführten Punkt "Eindämmung des Marketings" gibt, beziehungsweise von der "Eindämmung von interessensorientiertem Sponsoring und von Werbemaßnahmen zu Lasten des Gesundheitswesens" gesprochen wird, hat schon im Vorfeld den Ärger der Pharmaindustrie erregt. Allerdings wird auch betont, dass man sich an die Vereinbarungen mit der Pharmaindustrie bis 2011 gebunden fühlt.
  • Packungsgrößen: In Auftrag gegeben wurde ein Studie zu den Packungsgrößen der Medikamente. Eventuell soll es künftig kleinere Medikamentenschachteln geben.
  • Fragmentierte Finanzierung: Die aufgesplitterte Finanzierung des Gesundheitswesen wird im Papier als "Hauptursache für die Probleme" in diesem Bereich genannt. Als Ziel wird daher die Zusammenführung der Finanzströme, also eine "Finanzierung aus einem Topf", genannt. Wobei zugegeben wird, dass es sich hierbei wohl um eine äußerst langfristiges Vorhaben handelt. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 24.6.2009)