Berlin - Die Aussichten für die Weltwirtschaft in diesem Jahr könnten nicht schlechter sein. Der Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank sind sich einig, dass die Weltwirtschaft erstmals seit 60 Jahren schrumpfen wird. In seiner jüngsten Prognose rechnet der Fonds mit einem Minus zwischen 0,5 und 1 Prozent. Nach Ansicht der Weltbank wird allein die globale Industrieproduktion bis Mitte des Jahres um 15 Prozent unter dem Wert des Vorjahres liegen.

Für die Eurozone erwartet der IWF sogar einen Einbruch um 3,2 Prozent, für USA ein Minus von 2,6 Prozent. Nach Einschätzung der Weltbank werden allerdings die Entwicklungsländer am stärksten von der Krise getroffen sein. Weltbank-Präsident Robert Zoellick warnt vor einer "wirtschaftlichen Katastrophe in den Entwicklungsländern". Besonders bedrohlich sei die Lage für die Länder, die keine Bodenschätze hätten, um die sozialen Folgen der Krise abzufangen und ein Ansteigen der Armut zu verhindern.

Wende im Jahr 2010

Für das kommende Jahr verbreiten IWF und die Weltbank aber wieder Hoffnung: Es könnte 2010 wieder aufwärtsgehen: Für nächstes Jahr sagt der Fonds ein globales Plus zwischen 1,5 und 2,5 Prozent voraus. Für die Eurozone sieht der IWF aber nur ein hauchdünnes Plus von 0,1 Prozent - und für die USA von 0,2 Prozent. Die Erholung werde nur schrittweise kommen. Der Währungsfonds dringt deshalb auf größere Konjunkturprogramme der größten Industrie- und Schwellenländer. Einige Staaten hätten bisher weniger unternommen als notwendig wäre, hieß in Washington. (APA/dpa)