Bürgermeister Michael Häupl (SP) kann recht ungehalten werden, wenn es um Sicherheit geht. „Es gibt keine Parksheriffs", bellt er in den Raum, wenn er, wie am Dienstag, bei einer Pressekonferenz gefragt wird, ob man einzelne Aufpasser im Dienst der Stadt Wien nicht zu einer einzigen Einheit zusammenfassen sollte. Also die „Waste Watchers", die Parkbetreuer und - die „Organe der Parkraumüberwachung".

Häupl will mehr Polizisten

Für Häupl kommt das nicht infrage. Weil es zu kompliziert sei, das derzeit in den einzelnen Magistratsabteilungen vorhandene Personalbudget zentral zu bündeln, und die diversen Aufgaben viel zu unterschiedlich seien. Und man wolle der Wiener Polizei auf keinen Fall Aufgaben wegnehmen. Offenbar außer jenen, die die weißbekappelten Parkraumüberwacher ausüben, die schon derzeit im Auftrag der Bundespolizeidirektion unterwegs sind und abschleppen lassen. Stattdessen wünscht er weiterhin 1000 Polizisten mehr.

Altbauten mit leicht zu knackenden Schlössern gefährdet

Zwei Vertreter dieser Berufsgruppe saßen am Podium: Polizeipräsident Gerhard Pürstl und Landespolizeikommandant Karl Mahrer. Sie appellierten an die Bevölkerung, angesichts der laut Statistik drastisch gestiegenen Einbruchszahlen der vergangenen Monate (der STANDARD berichtete - siehe "60 Prozent mehr Einbrüche"), vorzusorgen. Rund 70 Prozent aller Einbrüche betreffen Wohnungen in Altbauten mit leicht einzudrückenden Flügeltüren oder leicht zu knackenden Schlössern.

Türnachrüstungen

Daher will die Exekutive in den kommenden Wochen bei Informationsabenden in allen Bezirken über Türnachrüstungen und andere Präventionsmaßnahmen informieren. Wie viele alte Wohnungen in Wien lohnende Einbruchsziele sind, konnten die Beamten nicht beantworten, ebenso wenig, wie hoch der materielle Schaden durch die 9383 Einbrüche im Vorjahr war. (Michael Möseneder/DER STANDARD-Printausgabe, 18.3.2009)