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Ob die Betroffenen überleben, entscheidet in vielen Fällen die schnelle Reaktion der Ersthelfer

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Karlsruhe (APA/dpa) - Mit einem Gerät in der Größe einer Walnuss haben Forscher aus Karlsruhe nach eigenen Angaben ein Mittel gegen die schlechte erste Versorgung nach Herzinfarkten entwickelt. "Ersthelfer am Notfallort werden oft durch die diagnostische Unsicherheit vom aktiven Helfen abgehalten", sagte Marc Jäger vom Institut für Biomedizinische Technik am Montag. Ein neuer "Erste-Hilfe-Sensor" soll künftig in Sekundenschnelle über den Herz-Kreislauf-Zustand des Verletzten informieren. Das Gerät passe an jeden Schlüsselbund, sagte Jäger, der das Projekt in Karlsruhe koordiniert.

Gerät analysiert selbstständig

Legt der Helfer den Sensor am Hals des Patienten an, analysiert das Gerät selbstständig Puls und Atmung. Das System teilt zehn Sekunden nach Aufkleben des Sensors auf der Haut mit, ob eine "Reanimation empfohlen" oder "Reanimation nicht notwendig" ist. Ob die Betroffenen überleben, entscheidet in vielen Fällen die schnelle und korrekte Reaktion der Ersthelfer vor Ort. Dabei zählt jede Minute, denn zehn Minuten nach einem Kreislaufstillstand gibt es kaum mehr Überlebenschancen. Statistiken zeigen, dass sich nur jede siebte Person, die zufällig bei einem Notfall mit Herz-Kreislauf-Stillstand anwesend ist, die Reanimation zutraut. Die Kosten für einen Erste-Hilfe-Sensor sollen im ein- bis zweistelligen Eurobereich liegen. (APA/pte)