Israel sei dringend aufgefordert, unter Berücksichtigung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen den sofortigen Zugang für Medienmitarbeiter zum Gazastreifen zu gewähren, heißt es in einem am Montag verbreiteten gemeinsamen Aufruf von Medien weltweit und "Reporter ohne Grenzen" (RSF bzw. ROG) an die israelische Regierung. Angesichts des Ausmaßes der militärischen Operationen in dem palästinensischen Gebiet und der "Auswirkungen, die sie auf die ganze Welt haben", sei die Entscheidung, internationale Medienbeobachter auszuschließen, unhaltbar und gefährlich. "Es ist unbegreiflich, dass Israel die Presse davon abhält, unabhängige Berichte über Ereignisse zu liefern, die uns alle beunruhigen."

Die Internationale Journalistenföderation IFJ mit mehr als 600.000 Mitgliedern in 123 Staaten hat ihrerseits gegen das Vorgehen der israelischen Armee protestiert, bei dem in Gaza der Karemamann Eyhab al-Wahidi von der Palestinian Broadcast Corporation am Sonntag mit seiner Frau und Schwiegermutter getötet wurde. Das israelische Verhalten gegenüber den Medien könne nicht hingenommen werden, heißt es in einer Erklärung von IFJ-Generaldirektor Aidan White.

Israel lässt ungeachtet eines Urteils des Obersten Gerichtshofs keine Auslandskorrespondenten zur Berichterstattung in den Gazastreifen. Die Auslandspressevereinigung (FPA) in Israel war vor den Obersten Gerichtshof gezogen; sie machte geltend, dass eine unabhängige Überprüfung der Berichte aus dem Palästinensergebiet nicht mehr möglich sei. Dazu gehören Berichte, wonach die israelische Armee Zivilisten oder zivile Einrichtungen angegriffen hat. Andererseits könnten auch Vorwürfe der israelischen Armee nicht überprüft werden, wonach die Hamas in Moscheen und Krankenhäusern Waffenlager eingerichtet habe. (APA)