Wien - Obwohl die Sicherheitsfrage im Wahlkampf gerne mit dem Thema Islamismus verknüpft wird - die ÖsterreicherInnen sehen in Wahrheit ganz andere Bedrohungen. Sie fürchten sich viel mehr vor Skinheads als vor Islamisten. In einer Umfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) gaben 65 Prozent der ÖsterreicherInnen an, ein unangenehmes Gefühl bei der Begegnung mit derartig (als Skinheads) auftretenden Personen zu haben. Nur 40 Prozent fühlen sich hingegen beim Kontakt mit Männern, die nach einem "strengen Muslim" aussehen, unwohl. Eines der überraschenden Ergebnisse: Frauen, die "nach muslimischer Art gekleidet" sind, fürchten 30 Prozent der Befragten.

"Auf die Nerven gehen"

Einer akuten Bedrohung durch extremistische Muslime sehen sich nur wenige Österreicher ausgesetzt. 15 Prozent stimmten mit der Aussage "Ich fühle mich gegenwärtig durch radikale Islamisten in Österreich persönlich bedroht" überein. Das Gros - also 65 Prozent - meinte allerdings: "Noch gibt es keine Bedrohung, aber ich kann mir vorstellen, dass sich für Österreich in Zukunft eine Bedrohung durch Islamisten ergeben könnte." Trotzdem gehen radikale Islamisten 80 Prozent der Befragten "mehr und mehr auf die Nerven", bei "ausländerfeindlichen Organisationen bzw. Personen" trifft dies nur für 65 Prozent der Befragten zu.

Allgemein sehen sich die Österreicher tolerant auftretend gegenüber Fremden, die sich der hier gewohnten Lebensweise nicht anpassen wollen (71 Prozent). Nur 19 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass dies nicht zutreffe. Befragt wurden im "Demokratie- und Toleranz-Monitoring" der SWS, dessen Ergebnisse am Freitag vorgestellt wurden, bereits im November und Dezember 2007 mehr als 1.000 Personen. (APA)