Foto: Standard/American Princess

"American Princess - Parteipolitik im Post-... und Prada-Zeitalter" nennt sich die Website einer 25-jährigen Juristin aus Denver, der dieses Signet und neben stehender Textauszug entnommen sind.

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Schon klar: Wer ultra-linke, hyperprogressive, patschuliumnebelte, Achselhaar-protzende, Männer-hassende Mondgöttin ist, passt nicht in deine überwuzelte Definition dessen, was eine Feministin ist. Großartig. Danke, Gloria.

Glaube mir, niemand von uns sehnt sich danach, von einer Frau "Feministin" genannt zu werden, die ihre politische Haltung nicht geändert hat, seit sich Jane Fonda zum ersten Mal liften ließ. Und wenn "die Patriarchen" Sarah Palin nur als Beispiel dafür erküren, wie Männer Frauen in die höchsten Positionen hieven können, haben sie möglicherweise eine ganz schlechte Wahl getroffen. Schließlich könnte sie sie in den Wäldern erlegen und zum Abendessen servieren.

Das Patriarchat ist kein Gegner für eine Frau mit fünf Kindern und einer Lizenz für eine Halbautomatik. Und was das Gezetere um das Jagen vom Hubschrauber aus betrifft: Ich würde das wirklich auch gern einmal versuchen. Zur Hölle mit den Polar-Bären. Wo ist mein Jagdschein...

Im Ernst: Wir leben im 21. Jahrhundert. Frauen sind in vielen Bereichen seit den 80er Jahren in Top-Positionen, und eine erhebliche Zahl hat mit der fortschrittlichen Agenda nichts am Hut. Es ist ja ein Treppenwitz: Gloria wirft uns vor, Komplizinnen des Sexismus zu sein, und nennt die Rep-Partei einen Patriarchenverein, während sie gleichzeitig nach staatlicher Bevormundung ruft.

Sie und ihresgleichen wünschen sich eine große, patriarchale, zentralistische Daddy-Regierung, die alles regelt. Wir nicht. (Emily Zanotti/American Princess/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.9. 2008)