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Dass für Apple längst das Smartphone-Geschäft die größte Rolle einnimmt, hat zunehmend negative Auswirkung auf die Mac-Sparte.

Foto: CHAIWAT SUBPRASOM / REUTERS

In einem internen Memo versuchte Tim Cook gerade erst die auch bei Apple intern wachsenden Zweifel an der Zukunft des Mac-Geschäfts zu zerstreuen. Man habe "großartige" Desktops in Entwicklung hieß es darin recht vage. Das Problem dabei: Was aus dem Unternehmen selbst zu hören ist, widerspricht dieser Darstellung nachhaltig.

Mangelndes Interesse

Laut einem aktuellen Bericht von Bloomberg, spielt der Mac in den Planungen von Apple kaum mehr eine Rolle. Vor allem die mächtige Designabteilung unter Jony Ive habe das Interesse an dieser Kategorie mittlerweile fast vollständig verloren, schreibt Mark Gurman, der sich zuvor bei 9to5Mac für seinen zahlreichen Apple-Leaks einen Namen gemacht hat, in Berufung auf interne Quellen bei dem Hardwarehersteller.

Macbook-Pro-Pannen

Zusätzlich habe Apple über die Jahre immer mehr Ressourcen aus der Mac-Abteilung abgezogen. Und dies habe durchaus reale Konsequenzen, wie mit dem Hinweis auf das neue Macbook Pro illustriert wird. Dieses hätte nämlich ursprünglich ein ähnliches Akkusystem wie das 12-Zoll-Macbook erhalten sollen, bei dem der Platz effizienter ausgenutzt wird, und so mehr Akkukapazität zur Verfügung steht. In den ersten Tests habe es aber Probleme gegeben, und da man nicht genügend Ressourcen zur Verfügung gehabt habe, um diese in der verbleibenden Zeit zu bereinigen, habe man zum bewährten Design älterer Geräte gegriffen. Doch selbst diese Notfallslösung habe zu internem Chaos geführt, da Apple für die Änderungen Entwickler aus anderen Teams abziehen musst. Das Endergebnis sei für die Nutzer jedenfalls ein unerfreuliches, nämlich eine deutlich schlechtere Akkulaufzeit, als ursprünglich geplant.

Kein eigenes macOS-Team mehr

Negative Auswirkungen habe zudem eine weitere organisatorische Entscheidung von Apple gehabt. So gebe es mittlerweile kein eigenes macOS-Team mehr, die Entwicklung erfolge unter dem Dach einer einzigen großen Softwareabteilung. Angesichts dessen, dass sich macOS viele Bestandteile mit iOS teile, ergebe dies zwar durchaus Sinn, da das iPhone aber wesentlich wichtiger für Apple sei, würden im Zweifelsfall die Ressourcen immer in Richtung des mobilen Betriebssystems verschoben. So sei für eigenständige Mac-Innovationen kaum mehr Zeit vorhanden.

Zukunft

Mac-Fans sollten sich jedenfalls fürs erste keine größeren Hoffnungen auf größere Hardwareneuerungen machen. Zwar sei tatsächlich ein neuer iMac geplant, dessen Highlights sollen aber lediglich USB-C-Anschlüsse und eine stärkere Grafikkarte bilden. Und die Macbooks sowie Macbook Pros sollen 2017 nur ein Update mit aktuelleren Prozessoren von Intel erhalten. Von anderen Geräten wie dem Mac Pro oder dem Mac Mini ist derzeit ohnehin gar nichts mehr zu hören. (red, 21.12.2016)