Der FPÖ-Chef ist unter hcstrache.at zu finden.

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Auf hc-strache.at gibt es hingegen Kopftücher – Haut-Couture-Straßenchefin.

Nicht nur Präsidentschaftskandidaten bekommen momentan zu spüren, was mit nicht rechtzeitig registrierten Domains passieren kann: Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist momentan Ziel einer gekaperten Internetadresse. Unter hc-strache.at werden Kopftücher verkauft, der Erlös wird integrativen Flüchtlingsprojekten zur Verfügung gestellt. Mit dem freiheitlichen Parteiobmann will die Seite freilich nichts zu tun haben: Die Abkürzung HC-Strache ergebe sich aus "Haute Couture" und "STRassenCHEfin", wie das Kopftuch-Modell heißt. Der FPÖ-Obmann ist hingegen unter hcstrache.at – also ohne Bindestrich – zu erreichen.

Zahlreiche falsche Domains

Die Betreiber distanzieren sich auf der Webseite von "allen Parteien und deren Funktionär_innen", für Nachfragen waren sie vorerst nicht zu erreichen. In den vergangenen Wochen hatten weggeschnappte Domains für einiges Amüsement gesorgt: Khol2016.at leitet etwa zur Initiative Ehe-Gleich, die sich für die Öffnung der zivilen Ehe für gleichgeschlechtliche Paare einsetzt. Auch hundstorfer.at und hundstorfer2016.at waren für andere Zwecke benutzt worden.

Bloombergs Fiasko

Allerdings ist es sehr schwierig, solche Aktionen zu verhindern. Das hatte beispielsweise eine Anwaltsfirma im Auftrag des ehemaligen New Yorker Bürgermeisters Mike Bloomberg versucht: Sie registrierte zahlreiche Domains, darunter "MikeIsTooShort" (Mike ist zu klein), "FuckMikeBloomberg" oder "BloombergIsAnAss". Geholfen hat es wenig: Der Comedian John Oliver wurde auf die Aktion aufmerksam und sicherte sich prompt einige hämisch klingende Adressen. (fsc, 20.1.2016)