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Facebook-Chef Mark Zuckerberg versprach eine bessere Kontrolle von Hetze

Foto: AP/Risberg

Facebook wird deutschsprachige Hasspostings ab sofort von einem Team in Berlin überprüfen lassen. Ein Drittanbieter – die zu Bertelsmann gehörende Arvato – soll diese Aufgabe übernehmen. Mehr als hundert Mitarbeiter sollen einlangende Meldungen prüfen und eine etwaige Löschung veranlassen. Facebook bestätigte die Meldung des Spiegel und verspricht ein "noch effektiveres" Bearbeiten von problematischen Inhalten.

Anstieg an Hetze

Rassismus, Sexismus und Gewaltandrohungen sind gemäß der Facebook-Gemeinschaftsregeln verboten. Dennoch beklagten Politik, Nutzer und zivilgesellschaftliche Initiativen in den vergangenen Monaten einen drastischen Anstieg von Hetze auf Facebook. Sogar die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel thematisierte die Problematik auf einer UNO-Konferenz, auf der sie mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg zusammentraf. Zuckerberg versprach damals, sich um das Problem kümmern zu wollen.

Verfahren drohen

In Österreich drohte unter anderem Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) mit einem Verfahren gegen Facebook, sollten von der Staatsanwaltschaft gemeldete Postings nicht gelöscht werden. Auch die Grünen prüfen rechtliche Schritte gegen das soziale Netzwerk. Hasskommentare in deutscher Sprache wurden bislang in der Europazentrale im irischen Dublin überprüft. Allerdings gab es große Zweifel, ob tatsächlich Muttersprachler die Einträge kontrollierten, da zahlreiche eindeutige Postings nicht gelöscht wurden. (red, 16.1.2016)