Die Verleger wollen für die Artikelanrisse Geld sehen.

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Der Streit zwischen der deutschen Verwertungsgesellschaft VG Media und Google ist um eine Dimension reicher. Nachdem die Verleger vorige Woche - wie berichtet - Klage gegen Google wegen Missachtung des Leistungsschutzrechts eingereicht hatten, legt der Verband nun mit einer Beschwerde beim Bundeskartellamt nach.

Die Verleger werfen Google Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung vor. Der Konzern hatte als Reaktion auf das deutsche Leistungsschutzrecht ein Opt-In-Modell für Google News eingeführt. Nachrichtenseiten müssen dafür optieren, mit ihren Inhalten bei Google News gelistet zu werden. Auf diese Weise möchte Google Ansprüche der Verleger abwehren, die für ihre Inhalte Geld sehen wollen.

Die Verwertungsgesellschaft VG Media ist eine Allianz aus zwölf deutschen Verlagen, darunter befinden sich Medienhäuser wie Axel Springer, Burda, Funke oder M. DuMont Schauberg.

Christian DuMont Schütte, Verleger der Mediengruppe M. DuMont Schauberg und Mitglied des VG-Media-Beirats, erkärt in einer Aussendung: "Google zwingt die Verlage quasi, auf das eben erst verabschiedete Leistungsschutzrecht zu verzichten – andernfalls werden die Angebote der Titel nicht mehr auffindbar sein. Diese Drohung, bei einer Suchmaschine mit dieser Marktmacht gar nicht mehr vorzukommen, ist nach unserer Bewertung ein Missbrauch ihrer Stellung mit weitreichenden Folgen für die deutschen Verlage." (red, derStandard.at, 24.6.2014)