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Die deutschen Verlage wollen von Google Geld sehen.

Foto: APA/epa/Roessler

Die Verwertungsgesellschaft VG Media macht ernst und klagt Google sowie, laut dem "Handelsblatt", auch Microsoft, die Telekom und andere. Konkret geht es um Ansprüche nach dem deutschen Leistungsschutzrecht, die die VG Media vor Gericht geltend machen möchte. Google soll für die Nutzung von Verlagsinhalten zahlen.

Geld sehen möchte die VG Media, die 138 Unternehmen vertritt, für die Snippets. Das sind kurze Anrisse von Artikeln, die über die Suchmaschine gefunden werden und auf die Google verlinkt.

Verlage dürfen laut deutschem Leistungsschutzrecht von Newsaggregatoren und Suchmaschinen für die Verwendung von Textausschnitten im Internet Lizenzgebühren verlangen. Exekutiert wurde es bis dato nicht, Google verweigert die Zahlung mit dem Argument, dass Medien selbst entscheiden könnten, ob ihre Inhalte gefunden werden oder nicht.

Google kontert mit Opt-In-Modell

Als Reaktion auf das Gesetz hat Google für Verlage ein Opt-In-Modell installiert. Medienhäuser müssen explizit zustimmen, wenn ihre Inhalte über Google News gefunden werden sollen. Praktisch alle haben davon Gebrauch gemacht, weil sie über Google Seitenaufrufe generieren.

Zuständig für die Klage auf zivilrechtlichem Wege ist zunächst die Schiedsstelle für Urheberrechtsangelegenheiten beim Deutschen Patent- und Markenamt.

Michael Tenbusch, Geschäftsführer der Burda Broadcast Media GmbH und stellvertretender Beiratsvorsitzender der VG Media, meint in einer Aussendung: "Der Deutsche Bundestag hat die Einführung eines Leistungsschutzrechtes für Presseverleger beschlossen, damit Verleger künftig eine Vergütung von Internetkonzernen verlangen können, die sich deren verlegerische Leistung für ihre eigenen Geschäftsmodelle nachhaltig zunutze machen." (red, derStandard.at, 18.6.2014)