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"3"-Chef Berthold Thoma

Der österreichische UMTS-Anbieter "3" (Hutchison) lud am Mittwoch zu einem Pressegespräch. Zentrales Thema: Die ab 16. Oktober mögliche Mitnahme der Handynummer inklusive Vorwahl bei einem Betreiberwechsel.

Kunden

"3"-Chef Berthold Thoma betonte, man sei bestens gerüstet und wie stark sich sein Unternehmen für die Einführung der Rufnummernmitnahme engagierte. Verständlich -wollen doch die kleineren Netzbetreiber durch die Rufnummernportabilität den Großen Kunden abjagen.

Ein "netter Tritt in den Hintern" der wechselnden Kunden

Die Ummeldung kostet einmalig bis zu 4 Euro, dauert maximal 3 Tage und wird vom neuen Betreiber abgewickelt. Verzögert ein Betreiber die Einführung der Rufnummernmitnahme, fallen bereits ab dem 16. Oktober Pönalezahlungen an. Neben den 4 Euro wollen One, die Mobilkom und T-Mobile zusätzlich ein Ummeldeentgelt zwischen 20 und 40 Euro verlangen.

Für Thoma ist diese "Netzportiersteuer" ein "netter Tritt in den Hintern“ der wechselnden Kunden. Den es bei "3" nicht geben wird.

Keine Rede

Bei eim Runden Tisch von Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach (F) und den Netzbetreibern vor einigen Monaten sei jedenfalls von einem Umstiegsentgelt keine Rede gewesen. "3" sieht nun Konsumentenschutzvertreter gefordert.

Wackel

Zusätzlich sieht man bei "3" das Startdatum 16. Oktober wackeln, da die Mobilkom und T-Mobile beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) eine Beschwerde wegen datenschutzrechtlicher Bedenken und einen Antrag um Aufschiebung eingereicht haben – der WebStandard berichtete.

Ob es spezielle Angebote für Rufnummernmitnehmer geben wird, wollte Thoma nicht sagen. Allerdings geht er davon aus, dass sie für Dynamik im heimischen Mobilfunkmarkt sorgen wird.

TV am Handy

"3" stellte auch neue Angebote vor. So kann man nun via Handy fernsehen. Und zwar live. Vorerst stehen allerdings nur die Sender Fashion TV und Euronews den geneigten Kunden zur Verfügung. Für die Kunden ist Fernsehen via Telefon noch ein teurer Spaß. Pro Minute verlangt Hutchison 29 Cent. Bei der Konkurrenz glaubt man deshalb nicht an den Erfolg des neuen Dienste, dort setzt man weiter auf den Abruf von einzelnen Videos.

Unternehmungen

Derzeit prüft das Unternehmen die Auslagerung von einzelnen Unternehmensbereichen. Die Verhandlungen sollen "noch heuer zum Abschluss" gebracht werden, so Thoma.

Der UMTS-Erfolg ist bisher weit unter den ursprünglichen Erwartungen für die neue Technologie geblieben, die eine schnellere Übertragungsrate und Videotelefonie erlaubt. Hutchison hatte Anfang Mai 2003 nahezu zeitgleich mit der Mobilkom Austria UMTS in Österreich gestartet, zu diesem Zeitpunkt war man noch von einer "hohen fünfstelligen Kundenzahl" bis Ende 2003 ausgegangen.

"Sechsstellige" Kundenzahl bis jahresende

Thoma ist optimistisch bis Jahresende eine "sechsstellige" Kundenzahl zu erreichen. Im August dieses Jahres zählte man 83.100 Kunden. (sum)