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"Die Fähigkeit des Blutes zur Gerinnselbildung war nach der Trainingseinheit signifikant geringer als vor dem Training", fasst Studienleoter Gerhard Czvirn die Studienergebnisse zusammen.

Foto: epa/Robyn Beck

Graz - Mittelintensives Training - in Form von 30 Minuten "Fußmarsch" - kann bei adipösen Frauen das Thrombose-Risiko nachweislich senken. Das haben Chemiker und Blutgerinnungsspezialisten an der Medizinischen Universität Graz in einer Studie festgestellt.

Angeborene Blutgerinnungsstörungen, Bluthochdruck und hohe Cholesterin- sowie Triglycerinwerte fördern die Entstehung von Blutgerinnsel im Blut. Sogenannte Thrombosen können letztlich Blutgefäße gänzlich blockieren und zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. "Übergewicht und Adipositas verstärkt nachweislich - sowohl bei Frauen als auch bei Männern - die Thromboseneigung", erklärt Gerhard Czvirn vom Institut für Physiologische Chemie der Med-Uni Graz.

Ein Team unter seiner Leitung ist der Frage nachgegangen, wie man das Risiko für diese Gruppe senken könnte. Das Fazit der Studie: "Bereits eine halbe Stunde mittelintensive Bewegung senkt das Risiko nachweislich", berichtete Czvirn.

Fibrinolyse signifikant erhöht

Die Grazer Wissenschafter haben vorerst insgesamt 42 adipöse Frauen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren ein Training am Laufband (30 Minuten schnelles Gehen) so durchführen lassen, dass sie sich permanent unter ihrem Leistungsmaximum bewegten. Davor und danach wurde die Gerinnbarkeit des Blutes sowohl mit Routinemethoden, als auch mit speziellen Vollblutmethoden gemessen.

Laut Cvirn zeigte sich ein deutlich messbarer anti-thrombotischer Effekt: "Die Fähigkeit des Blutes zur Gerinnselbildung war nach der Trainingseinheit signifikant geringer als vor dem Training", schilderte Cvirn. Wie lange dieser Effekt anhält, wurde noch nicht untersucht, soll aber Inhalt einer Folgestudie sein.

Außerdem habe sich gezeigt, dass das mittelintensive Training die Fibrinolyse, also die körpereigene Fähigkeit zur Gerinnselauflösung, signifikant erhöht. Den Forschern zufolge zeigen die Resultate, dass mittelintensive aerobische Belastung "durchaus geeignet sein könnte, um adipöse Frauen vor thrombotischen Events zu bewahren". (APA/red, derStandard.at, 22.1.2014)