Wien –  "Für manche Unternehmen ist es ein Hindernis, wenn sie in ein parteinahes Medium investieren müssen." So begründet eine Sprecherin der SPÖ Wien auf Anfrage den Verkauf des Echo Medienhauses. Dass die SPÖ und der Verlag des Wiener Bezirksblatts diese Parteinähe offenlegen müssen, verlangen nun das Medientransparenz- und das Parteiengesetz.

Schon bisher gehörte Echo formal nicht der SPÖ, sondern dem (ihr zurechenbaren) Verband der Wiener Arbeiterheime. Nun geht es nach STANDARD-Infos an eine Beteiligungsgesellschaft. An der halten Feibra-Gründer Anton Feistl (72) und sein Sohn je 20 Prozent, weitere 20 der Wiener Steuerberater Hermann Gugler. Gugler ist Aufsichtsrat der Sozialbau und vieler anderer gemeinnütziger Wohnbaugesellschaften, der stadteigenen Wien Holding, der Wiener Städtischen und der Gewista.

40 Prozent an der Beteiligungsgesellschaft soll Christian Pöttler halten. Als Geschäftsführer des Echo Medienhauses bekam Pöttler mit 1. Oktober 2013 noch einen Co: Alois Aschauer, davor Vize-Landesparteisekretär der SPÖ Wien.

Auch an Bohmann, einem weiteren langjährigen Wiener SP-Vertrauensverlag, hat die SPÖ keinerlei erkennbare Beteiligung.

Echo gibt neben dem "Wiener Bezirksblatt" etwa auch das "VOR Magazin" und "Wien live" heraus; das Medienhaus organisiert Events wie die "Kriminacht" und für die Stadt ihre Gratisbuchaktion "Eine Stadt, ein Buch".

Den Echo-Verkauf - an eine Investorengruppe, die Feistl anführe - meldete zunächst die Gratiszeitung "Heute". An der hält eine von SP-Vertrauensleuten geführte Stiftung 26 Prozent. (fid, DER STANDARD, 31.12.2013)