Ungleiches Gespann: Jeanne Moreau (re.) und Laine Mägi in Ilmar Raags " Eine Dame in Paris".

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Annes Leben zu Hause in Estland scheint an einem toten Punkt angelangt, als man ihr eine Stelle als Hausdame in Paris anbietet. Ihre neue Arbeitgeberin Frida bewohnt dort eine großbürgerliche Stadtwohnung und behandelt Anne zunächst mit größter Herablassung. Aber allmählich nähern sich die beiden ungleichen Frauen einander an.

Ilmar Raags "Eine Dame in Paris"/"Une Estonienne à Paris" erzählt von Annes neuem Alltag in der fremden Umgebung und wie sich ihr Fridas Vorgeschichte ein Stück weit erschließt. Die Hauptattraktion dieser leider ein bisschen gleichförmig verlaufenden Tragikomödie ist übrigens nicht einmal die immer sehenswerte Jeanne Moreau als ehemalige Bistro-Betreiberin Frida, sondern ihre estnische Kollegin Laine Mägi. Sie verkörpert die wortkarge Anne mit stoischer Haltung und Mimik und bringt deren langsame Wandlung mit Nuanciertheit zum Ausdruck.

Weitere Filmstarts: Teuflischer Tanz auf dem Vulkan

Ein Klassiker des Splatter-Horrors, Sam Raimis "Evil Dead" aka "Tanz der Teufel", wurde nach mehr als dreißig Jahren unter Mitwirkung des Altmeisters einem blutigen Update unterzogen.

Außerdem neu: "Eine Französin" (Isabelle Huppert) wird auf den Philippinen entführt - das Filmdrama "Captive" von Brillante Mendoza basiert auf einem realen Fall. Weiters starten: Rémi Bezançons Familiengründungskomödie "Ein freudiges Ereignis"/"Un heureux événement" und das freche bulgarische Roadmovie "Avé" von Konstantin Bojanov sowie Baz Luhrmanns großspurige Neuverfilmung von F. Scott Fitzgeralds "The Great Gatsby" und Chris Wedges Animationsfilm "Epic - Verborgenes Königreich", beides mit 3-D-Brillen-Pflicht. (irr, DER STANDARD, 16.5.2013)