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Die einen freut's, für die anderen ist es ein Graus: Nackerte am Strand.

Wie's sonst in Punkto Hautzeigen auf der Welt zugeht, steht hier.

Foto: REUTERS/Eliseo Fernandez

Die Freikörperkultur ist eine schöne Sache, die durch die Arbeiterbewegung auch hierzulande auf eine nicht unwesentliche Tradition zurückblickt - und bis heute fortlebt, siehe Lobau, Gänsehäufel oder bestimmte Abschnitte der Donauinsel.

Südlich der Alpen kann man mit nahtloser Bräune schon weniger anfangen. An den Küsten der ehemals sozialistischen Bruderländer ist man Nacktbadern gegenüber nachsichtig, nicht aber im katholischen Italien. Popoalarm!!! tönt es deswegen zur Zeit in Jesolo. Ein 400 Meter breiter Nudistenstrand wird neuerdings von einem Südtiroler FKK-Verband verwaltet - und findet regen Zulauf. Nicht aber die Zustimmung der rechtspopulistischen Lega Nord. Die befürchtet, dass der Strand Pädophile anziehen könnte und fordert eine Ausweispflicht der Strandbesucher. Es sei nicht natürlich, nackt am Strand zu liegen.

Vielleicht lässt sich das gesunde Volksempfinden der durch Nacktheit Beleidigten ja durch einen Strandbesuch des Premierministers besänftigen. Bei dessen Treiben - mit oder ohne Hosen - haben sich die Italiener ja noch immer tolerant gezeigt. (Tanja Paar/derStandard.at/22.06.2011)