Wien - Deutschland hat den ersten Schritt zur Teilnahme an
der Fußball-WM-Endrunde in Südkorea und Japan getan. Die DFB-Elf
erreichte im Hinspiel der Playoffs in der Ukraine ein 1:1
(1:1)-Unentschieden und hat nun im Rückspiel in Dortmund am Mittwoch
alle Chancen, vor eigenem Publikum die 15. WM-Teilnahme ins Trockene
zu bringen.
Starker Beginn der Ukraine
Der "Retter" der deutschen Nationalelf war Michael Ballack. Sein
Treffer zum 1:1 öffnete die WM-Tür weit. Doch hatten die Deutschen
zunächst einige bange Minuten zu überstehen gehabt. Denn bereits nach
98 Sekunden blieb den gemäß der ukrainischen Flagge ganz in gelben
oder blauen Überjacken zum Spiel erschienen 83.000 Zuschauern der
Torschrei im Hals stecken. Andrej Worobej tauchte nach einem
Stellungsfehler von Haman und Linke alleine vor Kahn auf, traf aus
zwölf Metern allerdings nur den Pfosten.
Subow Tor nach Freistoß
Diese Schrecksekunde gab den Ukrainern weitere Sicherheit. In der
6. Minute verfehlte Rebrow knapp, zwölf Minuten später gab es aber
kein Halten mehr. In der 18. Minute traf Andrej Schewtschenko mit
einem Freistoß die deutsche Mauer, von der kam der Ball zu Gennadi
Subow, der seine freie Schussbahn ausnützte und Kahn bezwang.
Dieser Treffer weckte die Deutschen aber auf, das Spiel änderte
sich schlagartig. Die Ukrainer setzten nicht nach, die Deutschen
übernahmen die Initiative und klopften in der 26. und 27. Minute zwei
Mal gefährlich an: Zunächst köpfelte Linke an die Latte, nur eine
Minute später rettete Torschütze Subow nach Rehmer-Kopfball auf der
Linie stehend, er lenkte den Ball ebenfalls an die Unterkante der
Latte. Vier Minuten später aber zeigte Ballack, warum er bei
Leverkusen zu den torgefährlichsten Mittelfeldspielern gehört: Nach
Freistoß von Schneider und Verlängerung von Zickler schoss er zum so
wichtigen Ausgleich ein.
Nach dem Ausgleich kontrollierte Deutschland
Die Ukrainer hatten zwar kurz darauf durch den sonst blassen
Schewtschenko eine große Chance aufs 2:1, doch Kahn parierte
glänzend. Der Bayern-Goalie war auch bei einem gefährlichen Freistoß
des Milan-Stars in der 71. Minute zur Stelle. Ansonsten aber
vermochten die Deutschen das Spiel über weite Strecken unter
Kontrolle zu bringen, einzig in der Offensive lief bei der Völler-Elf
nicht alles nach Wunsch. Trotzdem kam man zu einigen Möglichkeiten.
So rettete in der 55. Minute Ukraine-Schlussmann Lewitzki bei einem
Rehmer-Kopfball, in der 75. verfehlte Ballack das Tor knapp.
Völler:"Nicht auf 0:0 spielen"
"Wir haben eine sehr gute Ausgangsposition, aber auch noch ein
hartes Stück Arbeit vor uns"; resümierte Oliver Kahn, "aber ich
denke, dass wir es auch am Mittwoch zeigen werden und uns
qualifizieren." Und auch Teamchef Rudi Völler konnte aufatmen: "Mit
dem Ergebnis können wir natürlich leben. Damit bin ich recht
zufrieden. Es war eine meiner schwierigsten Aufgaben, den Druck von
der Mannschaft zu nehmen. Bis auf die erste Viertelstunde haben wir
hier ein sehr gutes Spiel abgeliefert." Einen Fehler dürfe man aber
nicht machen. "Im Rückspiel auf 0:0 spielen." (APA)
Ukraine - Deutschland 1:1 (1:1)
Kiew, 80.000 (ausverkauft), Braschi.
Tore: Subow (18.) bzw. Ballack
(31.)
Rückspiel am 14. November in Dortmund