F wie Freiheit, F wie Frauen oder F wie Feminismus ... das F-Wort "Feminismus" ist ein Tabu und bleibt dennoch "sexy", halten AutorInnen in der gleichnamigen Publikation des Ulrike Helmer Verlags fest. Für einige zumindest, denn viele Menschen bekommen allein beim Hören der Wörter Feminismus oder Feministin einen "Beißreflex" - a là "was von DER Seite kommt, kann nix sein". Wörter wie "Emanze" und "Emanzipation" rufen meist ähnliche Abwehrhaltungen hervor. Dabei leben oft viele, die Feminismus und/oder Emanzipation als Begriff und Konzept ablehnen, nach feministischen Grundinhalten wie der Freiheit für sich selbst und der Gleichberechtigung von Frauen und Männern.

Feminismus gilt vielen unserer MinisterInnen als klarer "Handlungsauftrag und Handlungsanleitung", wie Frauenministerin Doris Bures und Sozialminister Erwin Buchinger gegenüber dieStandard.at ausführten. Feminismus als Konzept für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben hat viele Frauen, aber auch Männer angesprochen - und ruft dazu auf, "Frauen als gleichberechtigte und gleichwertige Partner in allen Lebenssituationen" zu sehen und anzuerkennen, so Außenministerin Ursula Plassnik. "Gleichstellung" sieht auch Umweltminister Josef Pröll im Mittelpunkt, somit auch "die Ansprüche von Frauen und ihre Karrierechancen besonders im Auge zu behalten und dabei auch Vereinbarkeit von Kinder und Beruf bestmöglich zu gewährleisten".

Diskussion

Für die eingangs erwähnte Publikation hat Herausgeberin Mirja Stöcker Beiträge von zwölf AutorInnen, unter anderem WissenschafterInnen und JournalistInnen, gesammelt. Sehr spannend, unterhaltsam, tiefgründig und anregend werden darin Geschlechterklischees erörtert und biologische Unterschiede diskutiert. Bündnisse mit dem Feminismus sind ebenso Thema wie das Aufbrechen von Stereotypen der Hirnforschung. Neben der Beschreibung von Verunsicherungen werden mit den LeserInnen auch glückliche Momente geteilt und wissenschaftliche Mythen zu herkömmlichen Geschlechterrollen hinterfragt. Die aktuelle Diskussion um die sinkende Geburtenrate fehlt in dem Reader natürlich auch nicht.

Beleuchtet werden darüber hinaus die Vorteile des Feminismus für Männer ... denn "das F-Wort schließt nicht aus, sondern ein. Es weist nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft", hält Mirja Stöcker fest. (red, die Standard.at, 30. September 2007)