Dabei erkannten die Tiere, in welchem Raum des Labors sich am nächsten Morgen kein Frühstück für sie finden würde - weshalb sie daraufhin am Abend genau dort Futter versteckten. Solche Vorratshaltung billigten viele Forscher bisher nur dem Menschen zu, wie die Verhaltensbiologen im Journal Nature (Bd. 445, S.919) berichten.
"Frühstückszimmer"
Das Experiment fand in einem durch Wände teilbaren Raum statt: In der Mitte gab es immer Futter. In einem der Nebenräume (dem "Frühstückszimmer") war morgens immer Futter in einer sandgefüllten Schale versteckt. Im zweiten Raum (dem "Nicht-Frühstückszimmer") stand immer eine Schale mit Sand, jedoch immer ohne Körner. Clayton, die dieser Tage in Österreich ist, sowie ihre Kollegen sperrten die Vögel dann einige Tage lang morgens für je zwei Stunden entweder ins eine oder ins andere Zimmer. Die Tiere hatten also Zeit zu lernen, wo es etwas zu fressen gab und wo nicht.
Anschließend boten die Forscher den Tieren nur noch abends im mittleren Raum Futter an - und in den Zimmern links und rechts lediglich Schalen mit Sand. Daraufhin versteckten die Vögel dreimal so viel Futter in ihrem "Nicht-Frühstückszimmer" wie im "Frühstückszimmer".