Kuba will sich der Dominanz der USA in jedem nur möglichen Bereich entziehen - auch im Internet und bei der Computernutzung. Dabei helfen sollen ein unterseeisches Glasfaserkabel von Venezuela nach Kuba und die eigene Suchmaschine "2x3", die jetzt in einer Betaversion vorgestellt wurde.

Pläne

Die Breitbandverbindung von Venezuela nach Kuba könnte schon in zwei Jahren fertig sein, sagte Julio Duran, der Präsident des staatlichen Unternehmens Telecom Venezuela, der Nachrichtenagentur Associated Press. Das entsprechende Abkommen sei Ende Jänner unterzeichnet worden. Die geplante 160 Gigabyte-Leitung würde die kubanischen Internet-Kapazitäten um mehr als das Tausendfache steigern. Denn bisher stehen Kuba nach Angaben von Telekommunikationsminister Ramiro Valdes über eine Satellitenverbindung nur 65 MB im Upload und 124 MB im Download zur Verfügung.

Hauptgrund für die bisherige Isolation Kubas im Internet ist das Embargo der USA, das nach kubanischen Angaben auch verhindert hat, dass sich das Land an private Breitbandverbindungen in der Region anschließt. Kritiker des Regimes in Havanna werfen der Regierung vor, den Internetzugang für die Bürger einzuschränken, damit diese nicht mit Informationen in Kontakt kämen, die ein anderes Licht auf die Verhältnisse dort werfen könnten.

Anbindung

Was die mehr als 1.500 Kilometer lange Verbindung zwischen Kuba und Venezuela kosten wird, ist noch unklar, wie Duran erklärte. Das Projekt sei derzeit noch in der Planungsphase. Erste Verträge mit Firmen könnten schon Ende April unterzeichnet werden.

Suche

Die eigene Suchmaschine "2x3" soll die kubanischen Webseiten erfassen und leichter zugänglich machen, wie Cheftechniker Leandro Silva erklärte. Derzeit würden 150.000 Seiten abgedeckt, was die Hälfte des geplanten Umfangs sei. Dazu gehört auch ein eigener Bereich mit Reden von Staatschef Fidel Castro. (APA)