"Für uns einfach wichtig, neue Strategien und Möglichkeiten zu finden, um auf die Situation von Menschen schwarzer Hautfarbe aufmerksam zu machen", erklärt Béatrice Achaleke, Obfrau von AFRA und Mitinitiatorin von "Black Austria" die Ziele der Plakatkampagne.

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Vorurteile gegenüber schwarzen Menschen zu durchbrechen, hat sich die Initiative "Black Austria" mit ihrer Plakatkampagne zum Ziel gesetzt. Auf fünf verschiedenen Plakaten werden Menschen schwarzer Hautfarbe gezeigt, die in Österreich leben und arbeiten - versehen mit durchaus missverständlichen Sprüchen wie "Ich hab´s auf Eure Kinder abgesehen" oder "Ich dreh ständig ein Ding".

 

"Erst wenn man genau hinschaut und den Beruf der Abgebildeten sieht, merkt man, wie absurd diese Vorurteile sind", erklärt Béatrice Achaleke, Obfrau von AFRA und Mitinitiatorin der Kampagne, im Gespräch mit derStandard.at . Ebenso wolle man darstellen, wie vielfältig die schwarze Community ist: "Es gibt nicht DIE schwarze Frau oder DEN schwarzen Mann, es sind unterschiedliche Menschen, die unterschiedliche Berufe ausüben", so Achaleke.

Bilder gegen Vorurteile

Die Plakatkampagne habe gleich mehrere Vorteile: "Erstens können wir den öffentlichen Raum erobern", erklärt Achaleke, um augenzwinkernd hinzu zu fügen: "Es ist sehr schön, dass wir Plakatflächen nutzen können, auf denen unlängst noch rassistische Plakate hängen." Zweitens könnten so Selbstbilder gezeigt werden, "und zwar mit Inhalten, wie wir sie uns vorstellen", so die Soziologin.

"Ausländer können kein Deutsch", ist eines der Vorurteile, gegen die die Initiative angehen will. "Das ist eine Konstruktion", ärgert sich Inou im derStandard.at- Gespräch. Auf diese Tatsache will das Plakat mit dem Spruch "Deutsch lernen habe ich nicht nötig" aufmerksam machen. "Ich kenne viele Menschen, die aus der Türkei stammen, aus Marokko oder auch aus Österreich, die perfekt Deutsch sprechen, und trotzdem als Menschen abgestempelt werden, die kein Deutsch sprechen", berichtet Inou.

Medienecho

Schon seit Ende Dezember hängen die Plakate, und die bie bisherigen Reaktionen seien ausgesprochen positiv gewesen. Positiv überrascht zeigte sich Achaleke vor allem über das große Medieninteresse: "Wir haben auch Unterstützung von Mainstream-Medien bekommen, die wir bislang über andere Formen der Kommunikation nicht erreichen konnten." So habe der Radiosender Agora aus Klagenfurt ein Interview verlangt, auch oberösterreichische Medien würden darüber berichten.

Nicht zuletzt aus der schwarzen Community habe es sehr erfreute Rückmeldungen gegebenm erzählt Achaleke: "Es haben sich auch Menschen schwarzer Hautfarbe bei uns gemeldet und gesagt: 'Endlich einmal sehen wir Bilder von anderen schwarzen Menschen auf Österreichs Straßen, die nicht beleidigend sind.'" (Von Sonja Fercher)