"Spex" prägte seit Gründung im September 1980 die Rezeption von Popmusik und dazugehörigen Lebensaspekten entscheidend mit. Vor allem in den Feuilletons wurden von dem Magazin zunächst Arbeitsansätze, später auch Personal übernommen: Zu den bunten Hunden der daraus entstandenen Popintelligenzia zählt etwa Ex-Herausgeber Dietrich Diederichsen, heute Professor an der Merz Akademie in Stuttgart, der jahrelang entscheidend das Bild der Zeitschrift mitprägte. Ebenso einen Namen machte sich der heutige Feuilletonist der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Dietmar Dath. Gemeinsam mit Diederichsen sorgte er mit der "Spex" als Bühne dafür, dass Begriff und Methode "Cultural Studies" in den deutschen Sprachraum einzog.
Schwere Krisen
Nach Jahren des möglichst unbeschränkten Autorentums zeichnete sich Ende der Neunziger eine erste schwere Krise des Magazins ab: Schwer verschuldet musste die bis dahin praktizierte Selbstherausgeberschaft durch die "Spex Verlagsgesellschaft" aufgegeben werden. Die Zeitschrift wechselte daraufhin zu dem externen Piranha Verlag, der die finanziellen Geschicke bis heute führt.
Laut dem Münchner Herausgeber Alex Lacher war der Umzug unter anderem deshalb notwendig geworden, weil der Verlag sich spätestens mit dem In-Kraft-Treten des deutschen Tabakwerbeverbots ab Jänner 2007 keine drei Verlagsstandorte mehr leisten könne. Neuer Chefredakteur wird mit sofortiger Wirkung der "Taz"-Autor Max Dax. Er wird redaktionell komplett neu beginnen, da die verbliebene Mannschaft geschlossen in Köln bleiben wird.