Keine Designfrage
"Pimp my Ride" eine bekannte Serie des Musiksenders MTV zeigt was alles mit Geld, Fachmännern und dem nötigen Geldüberschuss möglich, wenn auch manchmal eher wenig sinnvoll, in Bezug auf Autotuning ist. Fachkräfte sorgen für mehr Saft und Kraft am heißen Schlitten und für fetziges Design. Am Design wird sich in Zukunft auch wenig ändern - alle Lackierer und solche die es werden wollen, dürfen sich freuen. Ändern wird sich allerdings, die Art seinen fahrbaren Untersatz aufzufrisieren.
Hacker frisieren Autos auf
Seit geraumer Zeit halten Computer und Elektronik Einzug in der Automobilbranche - nicht immer zur Freude der AnwenderInnen - denn die Anzahl kleiner "Kinderkrankheiten" war gerade in der Anfangszeit nicht ohne. Eine wesentliche Änderung brachten die Bordcomputer jedoch für den Bereich des Tuning. Eine neue Generation von Mechanikern steht mit elektronischen Gehilfen bereit und macht das "Auffrisieren" von Autos zur IT-Arbeit. Das Hacken der Autocomputer wird State-of-the-Art und anstelle der Klischeebilder der ölverschmierten Mechaniker mit nacktem Oberkörper treten die "Automotive Geeks".
Modifizieren und neuprogrammieren
In den USA schießen Firmen mit dem Spezialgebiet "modifizieren und reprogrammieren" von Autocomputern wie Schwammerl aus dem Boden, so die New York Times. Das Ziel des Hacks ist die so genannte Engine-Control-Unit, auch bekannt als E.C.U. Im deutschsprachigen Raum als Motorsteuergerät bezeichnet, ist dieser eigens entwickelte Computer für die Steuerung der Zündung und elektronischer Einspritzanlagen zuständig. Bei moderneren Verbrennungsmotoren lassen sich mit der elektronischen Drosselklappe und dem Luftmassensensor weitere Einstellungen vornehmen. "Man kann das volle Potenzial nicht nutzen, wird die E.C.U. nicht geändert", lautet das Credo.
Der Turbolader
Auch bei fabriksneuen Modellen soll das Computertuning wesentliche Leistungssteigerungen bringen - fraglich ist natürlich immer, ob dies auch konform zu den europäischen Regelungen geschieht, da in den USA bekanntermaßen ein freierer Umgang mit diesem Thema gelebt wird. Leistungsorientierte Autos, etwa Mitsubishis Lancer Evolution oder der Subaru Impreza WRX STi, die auch noch über einen Turbolader verfügen, können mit dem Hack der Systeme noch mehr aus sich herausholen lassen, so ein Experte gegenüber der New York Times.
Den Kinderschuhen entwachsen
Die ersten Hacker öffneten einfach das Motorsteuergerät und untersuchten den Computercode auf dem Speicherchip - dem so genannten Eeprom, oder Electronic Erasable Programmable Read-Only Memory. Dabei handelt es sich um einen nichtflüchtigen, elektronischen Speicherbaustein. Die ersten Carhacker hatten sich mit klassischen Themen wie Reverse Engineering zu beschäftigen und fanden schon bald die Leistungsparameter. Das Luft-Kraftstoff-Gemisch konnte so sehr schnell nach den Wünschen der KundInnen angepasst werden und stellt meist den ersten und einfachsten Schritt im elektronischen Autotuning dar.
Die Zeiten ändern sich