Der taiwanische
Elektronikkonzern
BenQ
hat Vorwürfe aus der deutschen Politik und der
IG Metall zurückgewiesen, er habe die deutsche BenQ Mobile
systematisch ausgeplündert und in die Insolvenz getrieben. "Wir haben
niemals geplant, so etwas zu tun", sagte BenQ-Finanzchef Eric Yu am
Freitag in Taipeh.
Real
Solche Aussagen entsprächen nicht der Realität. Die frühere
Siemens Mobile hatte am Freitag Insolvenzantrag gestellt, nachdem
BenQ ihr den Geldhahn zugedreht hatte.
"Die Menschen haben ein
Recht, dass solchen Hinweisen nachgegangen wird."
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU)
sagte bei einem Besuch im BenQ-Mobile-Werk in Kamp-Lintfort, der
Betriebsrat habe die Frage aufgeworfen, ob der Betrieb in Deutschland
"systematisch kannibalisiert" worden und ob gezielt eine Insolvenz
herbeigeführt worden sei. "Wenn das stimmt, muss das gerichtliche
Konsequenzen haben", forderte der Politiker. "Die Menschen haben ein
Recht, dass solchen Hinweisen nachgegangen wird."
Anzeichen
Der nordrhein-westfälische IG-Metall-Chef Detlef Wetzel sagte, es
gebe Anzeichen, dass es beim Übergang auf BenQ Strukturen gegen habe,
die Risiken ungerecht auf einzelne Konzerngesellschaften verteilten.
Es könne sein, dass die deutschen Werke damit kaputtgemacht werden
sollten "und die Patente in Taipeh im Panzerschrank liegen".
"Gemessen daran, was Siemens und BenQ getan haben, ist die normale
Heuschrecke ein harmloses Haustier", sagte der Gewerkschafter. Yu
bestätigte, die Patente der Siemens-Sparte seien mit dem Kauf vor
einem Jahr auf BenQ übergegangen.(APA/Reuters)