Hermes Phettberg ist Falter-Kolumnist, Ex-Talkmaster, Öffentlichkeitskünstler und Buchautor.

foto: Pressefotos.at /Niko Formanek
derStandard.at: Sie waren gestern zum ersten Mal beim Maiaufmarsch . Was hat Sie dazu bewogen?

Phettberg: Herzinnigster Standard, das geschah, weil ich die reaktionären Lemuren aus ihren Löchern kriechen spüre, um jetzt endgültig mit allem Linken endgültig aufzuwaschen, und also entschloss ich mich während des Frühstücks, fanatisches SPÖ-Mitglied zu werden, zumindestens bis am Wahlabend der nächsten NR-Wahl.

Aber schon während der Gusenbauer-Rede, reute es mich. Denn ich kann nicht jahrelang neben Verzetnisch sitzen, und dann, wenn er eh schon am Boden liegt, ihn wegen der Hütte am Dach prügeln. Irgendwo muss ja wohl jeder Mensch wohnen!

derStandard.at: Wie waren Ihre Eindrücke?

Phettberg: Ja, also da sind durchaus Hunde im Zug mit dabei. In dem Moment, wo ich unter Leuten bin, werde ich ganz gegen sie eingestellt. Ich bin arg!

derStandard.at: Sind auch Sie wie ÖGB-Chef Hundstorfer angefressen? Wenn ja, auf wen?

Phettberg: Ich kann doch keinen kleinen Installateur, wie es z.B. der Verzetnitsch war - der dann, weil er hübsch war, und nie zurückredete vom Benya zum Sekretär und Nachfolger gemacht wurde - böse sein, weil er demütig den Akademikern jeden Zettel unterschrieb!

Da muss der Herr Gusenbauer schon noch einmal darüber nachdenken, wie das in allen sozialen Systemen funktionieren muss. Denn die Schweine sind die Akademiker, die in der Bawagbank sich hinaufdienten.

derStandard.at: Wer genau ist verantwortlich?

Antwort: Also der Benya! Genau gesagt der Olah, weil indem der sich schlecht benahm, wurde der hübsche Bengel Benya "herangezogen". So ist es immer, es wird immer das geilste Bübchen genommen. Ich bin genauso. Wäre der Papst ein Jeansboy, tät ich Tag und Nacht vorm Fernseher sitzen. Indem er ja "in drag" ist, also Gewänder anhat, ist ja immer selbst der Papst eine sexuelle Gestalt. Er verkörpert eine Erscheinung. Und schon sind wir eingenommen.

derStandard.at: Was ist die Lösung?

Phettberg: Da fragen Sie mich, den demütigen Hauptschüler Phettberg, den allerhinausgeschmissensten überall, wo er je war? Ich würde noch in der Abenddämmerung aus dem Standard hinausgeschmissen werden, wenn der Standard mich je anstellen würde. Palm ist an mir fast verblichen! Und also ist der Benya schuld. Und drum sterben wir ja letztendlich alle, weil wir uns die ganze Zeit schuldig verstricken, und die Natur "räumt" dann auf mit uns. Und holt sich frische Jeansboys und -Innen.

derStandard.at: Sind Sie Bawag-Kunde?

Phettberg: Ich war ja schon 1969 bereits Raiffeisenen-Kunde bei Raiffeisenlandesbank Nö- Wien. IBAN: AT87 3200 0000 0292 0254; BIC: RLNWATWW (Anm.: Spenden willkommen). Und dann kriegte ich im April 2000 eine eigene Homepage ( www.phettberg.at ) und schämte mich, dort eine Raiffeisennummer anzugeben, und also ging ich zur Bawag, um eine anständige Nummer vorweisen zu können, aber die machten mir so große Schwierigkeiten, dass es mir nicht gelang, eine Bawag-Nummer zu erringen. Ich sagte Ihnen ja, ich würde überall immer rausgeschmissen. Ich würde sogar ein Axiom aufstellen: Wenn Sie irgendwo nicht sofort hinausgeschmissen werden, sind Sie prinzipiell nicht in Ordnung!