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Grafik: Archiv
Zweifelsohne sieht es verblüffend echt aus: In den letzten Tagen kursiert im Video im Internet auf dem zu sehen ist wie die Air Force One, das Flugzeug des US-Präsidenten, Opfer einer gelungenen Sprayer-Aktion wird. Mit übergezogener Kapuze schleichen sich AktivistInnen an das Flugzeug heran, überwinden dabei Stacheldrähte und sprühen schlussendlich den Schriftzug "Still Free" auf das Triebwerk der Boeing 747.

Täuschung

Das Ganze sah so real aus, dass selbst die Behörden zu zweifeln begannen. So gesteht Bruce Alexander, Sprecher der US-Luftwaffeneinheit, die für die Air Force One zuständig ist, ein, dass man selbst nachgeschaut habe, ob das Flugzeug nicht tatsächlich mit einem Graffiti versehen worden wäre.

Trickreich

Doch was als gelungene Guerilla-Aktion getarnt ist, stellte sich schnell als Fälschung heraus, wenn auch zweifelsohne einer der bestgemachten und aufwendigsten der letzten Jahre. Denn der Urheber, Marc Ecko, Inhaber einer New Yorker Modefirma, hatte keinerlei Kosten gescheut, um das Video möglichst echt wirken zu lassen.

Flugzeug

So verzichtete man für die Erstellung des Videos auf jegliche digitale Tricks, die vergleichsweise leicht auszumachen gewesen wären. Statt dessen mietete Ecko eine echte Boeing 747 an und ließ diese so umfärbeln, dass sie der Original-Air Force One täuschend ähnlich sah. Das Ganze geschah unter höchster Geheimhaltung, die ArbeiterInnen, die mit dieser Aufgabe betraut waren mussten laut US-Medienberichten sogar Stillschweigeabkommen unterzeichnen.

Statement

Billig dürfte das Ganze also nicht gerade gewesen sein, für Ecko hat es sich aber seiner Meinung nach trotzdem gerechnet. Es gehe ihm um den Kampf für das Recht auf freie Meinungsäußerung, dazu gehöre Meinung nach auch Graffiti als anerkannte Kunstform. Dieses zu schützen sei ja eigentlich eine der wichtigsten Aufgabe des US-Präsidenten, so Ecko nicht ganz ohne satirischem Unterton in einem erklärenden Video auf stillfree.com zur Aktion. (red)