Ablöse
Finanzminister Karl-Heinz Grasser drängt bereits seit einem Jahr auf die Ablöse des amtierenden Telekom-Chefs Heinz Sundt. Erst Mitte dieses Monats hatte die ÖIAG im Telekom-Aufsichtsrat einen neuen Anlauf zur vorzeitigen Ablöse des langjährigen Telekom-Managers unternommen, was jedoch bei den Kapitalvertretern keine qualifizierte Mehrheit fand.
ÖIAG-Sprecherin Anita Bauer erklärte daraufhin wie berichtet, es werde keine vorzeitige Ablöse des Telekom-Vorstandes geben. Sundts aktueller Vertrag läuft Mitte 2007 aus. "Erst im April" nächsten Jahres würde daher formell über die Zukunft des Vertrags gesprochen.
"Freiwilliger" Rücktritt
Aus den Aufsichtskreisen heißt es jedoch, dass Sundt nun zum freiwilligen Rücktritt gezwungen werden solle - mit einem "Angebot, das er nicht ablehnen kann" und das noch vor dem Dezember-Aufsichtsrat. Nachfolger Sundts als neuer "Vorstandssprecher" der Telekom könnte in diesem Fall der bisherige Mobilfunk-Chef Boris Nemsic werden.
Neue Telekom-Struktur
Hintergrund der Ablöse-Debatte ist zum einen der seit Monaten andauernde Streit um eine neue Telekom-Struktur, zum anderen aber auch um einen weiteren Verkauf des Unternehmens. Sundt hat sich erst vergangene Woche erneut gegen eine Teilung des Unternehmens in Festnetz und Mobilfunk ausgesprochen. Die "Presse" berichtete am Wochenende unter Berufung auf Finanzkreise, dass die Mobilkom noch im ersten Halbjahr 2006 getrennt verkauft werden soll.