Foto: Palmers
Nach dem Relaunch des neuen Palmers Marken-Designs startete kürzlich wie berichtet die neue, europaweite Kampagne, entwickelt von der französischen Luxus- und Modeagentur BETC Luxe. etat.at fragte nach, was Frauen aus der Werbebranche von der neuen Werbelinie halten.

"Langweilig"

"Ich hab mich über die neuen Palmers-Plakate nur noch gewundert", so Eva Buchheim, sie entwickelte gemeinsam mit Wien Nord Pilz die Kampagne für das Liechtenstein Museum.

"Jetzt ist Palmers das, was Gazelle schon vor Jahren war - nämlich langweilig. Das wundert nicht, wenn man die überspitzten Ziele des Unternehmens nachliest." Dabei wäre die Aufgabe denkbar einfach, so Buchheim, nämlich "Wäsche lustvoll zu verkaufen - ohne Einfluss auf die 'perönlichen Entwicklungen' der Kundinnen (und so manch anderes) nehmen zu wollen." Dass das "markante Logo so einer Allerweltslösung" weichen musste, runde die Sache nur noch ab.

"Da wird nicht gefühlt, da wird kühl nachgedacht"

Alexandra Ehrlich, Teil des Kreativduos Ehrlich aber Stekl, hat das Gefühl als würde die Marke auf Distanz gehen wollen: "Die Farben, die Models, das Styling, die gestalterische Idee der 'zweiten Frau' im fernen Hintergrund ... alles wird in einer Sprache der Distanz formuliert. Das neue Logo ist sehr schön. Das von Rolex. Und wie weit ist der neue Slogan (der so neu nicht ist, wenn man an Microsoft oder Patek Philippe denkt*) vom intimen 'Trau Dich doch' entfernt! Da wird nicht gefühlt, da wird kühl nachgedacht."

"Nicht mehr an die Wäsche"

"Palmers will den Frauen und Männern mit der neuen Werbelinie nicht mehr an die Wäsche", so Ehrlich, "andere Marken werden das vielleicht zu nutzen wissen. Und solange das Bodenpersonal der PAN-AM in spät-60er Interiordesign altmodische Wäsche für katholische Handarbeitslehrerinnen feilbietet, sind die schönen Plakate und Anzeigen leider auch nur ein Schuss in den Wind."

"Erfrischend, interessant"

Die Idee - welche Frau willst du heute sein - übermittle ein neues Bild von Palmers, "da in den letzten Kampagnen alles nur mehr auf Bildsprache reduziert war", so Barbara Vojnich, derzeit bei Grey Moskau tätig. "Diese hat eine creative idea und das finde ich gut. Die Umsetzung ist wie von Palmers gewohnt von schöner und hoher Qualität. Das neue CI findet Vojnich "sehr schön sauber und vor allem sehr reduziert und elegant."

Vojnichs Resümee: "Alles in allem ist die neue Kampagne erfrischend, interessant sowie sehr klar und optisch schön umgesetzt. Der Fotograf ist natürlich eine erstklassige Wahl, Palmers hat sich hier einen wahren Meister geleistet".

"Beziehung zu ihrem Körper unterstützen"

"Das Erstaunlichste an der neuen Palmers-Kampagne ist für mich ohne Zweifel der dazugehörende offizielle Pressetext" (siehe Palmers.at ), so Susanne Vostrel von dasuno. Ein Auszug daraus: "Das Hauptziel besteht darin, der modernen Frau nicht nur in ihrer persönlichen Entwicklung beizustehen, sondern auch ihre Beziehung zu ihrem Körper zu unterstützen ..." (ae)