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Foto: APA/Roland Schlager
Wien – Weiterhin keine Annäherung zwischen Rektoren und Finanzminister Karl-Heinz Grasser brachte eine Aussprache im Rahmen des Wissenschaftsausschusses im Parlament. Wie schon beim Auftakt der Budgetverhandlungen Mitte September kündigten Bildungsminsterin Elisabeth Gehrer (ÖVP) und Finanzminister Grasser mehr Geld für die Universitäten an, ohne jedoch konkrete Zusagen zu machen.

Rektoren-Finanzchef Manfred Gantner forderte für 2005 und 2006 mehr als 100 fehlende Millionen Euro. Allein die Reparatur von 23 desolaten Gebäuden mache 600 Millionen Euro aus, wird der Innsbrucker Unirektor in einem von der SPÖ eingerichteten Weblog zitiert. Rektorenchef Christoph Badelt sah die durch das Unigesetz 2002 (UG 2002) festgelegten Reformaufgaben seitens der Universitäten trotz der steigenden Kosten erfüllt. Dies sei jedoch nur durch Defizite z.B. im Infrastruktur- und Personalbereich möglich gewesen.

Badelt: Finanzspritze bitter nötig

Angesichts desolater Gebäude und schrumpfender Personalressourcen sei eine Finanzspritze bitter nötig. Als positiven Effekt der Unireform nannte der Vorsitzende der Rektorenkonferenz allerdings die nach dem UG 2002 gelungene Qualitätssteigerung fest, die Universitäten seien eigenständiger und professioneller geworden.

Zufriedenheit versus Ungeduld

Die ÖVP sieht die Unis auf dem richtigen Weg, laut Gehrer sei "einiges geschehen". Der grüne Abgeordnete Wolfgang Ziggl hingegen sprach von einer Krise der Universitäten. Auch SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal kritisierte, er hätte sich mehr Engagement von Ministerin Gehrer für die Unis erwartet: "Ich fordere Gehrer auf, nicht dem Finanzminister die Mauer zu machen, sondern den Studierenden und den akademischen LehrerInnen."

Vage Aussichten

Für 2007 bis 2009 stellte Gehrer ein erhöhtes Globalbudget und Gelder für die Sanierung in Aussicht. Grasser stellte allerdings klar, dass ein Budget von 600 Millionen Euro zusätzlich, wie von der Opposition gefordert, nicht finanziert werden könne. "Viele große Pläne für die Zukunft, aber keine Entlastungen hier und jetzt für die unter Geldnot leidenden Universitäten", zieht Josef Broukal Resümee aus der Aussprache im Wissenschaftsausschuss. Rektor Gantner setzte große Hoffnungen auf die Leistungsvereinbarungen 2007 bis 2009 und glaubt an die Überzeugungskraft der starken Argumente der Universitäten. (mat/sof)