Telefonieren über das eigene Handy an Bord eines
Flugzeugs könnte bereits ab 2008 ein Massengeschäft werden. Zu diesem
Schluss kommt eine Marktanalyse des Unternehmensberaters Booz Allen
Hamilton. 2010 könnte allein in Europa ein Gebührenvolumen von 2 Mrd.
Euro in Flugzeugen anfallen. Die starke Marktdurchdringung der
Dienste ab 2008 werde langfristig die Minutenpreise beinahe auf das
gewohnte Mobilfunk-Preisniveau absenken.
Ausbau
Um diesen lukrativen Markt zu entwickeln, müssten Airlines und
Mobilfunkbetreiber allerdings zügig Allianzen schmieden und
tragfähige Geschäftsmodelle entwickeln, um die Angebote zur
Handytelefonie im Flieger zur Marktreife zu führen, meint der
Unternehmensberater. Spätestens 2008 würden die Technologien für neue
Mobilfunkprodukte mit Flugoption so weit entwickelt sein, dass
Airlines und Mobilfunkanbieter von "substanziellen, zusätzlichen
Erlösen" ausgehen könnten. Der Markt könnte dabei jährlich um 30 bis
60 Prozent wachsen.
Preise
Handykunden müssten fürs Telefonieren an Bord trotz hoher
Investitionen zur Einführung der neuen Dienste nur anfangs mit
deutlichen deutlichen Zusatzkosten zu den gewöhnlichen
Roaming-Tarifen rechnen, meint Booz Allen Hamilton. Die starke
Marktdurchdringung der Dienste ab 2008 werde langfristig die
Minutenpreise beinahe auf das gewohnte Mobilfunk-Preisniveau
absenken. Der zu erwartende Preisdruck der Billig-Airlines verstärke
diese Entwicklung. Drei bis fünf Jahre nach der Markteinführung der
Handytelefonie an Bord eines Fliegers werde sich das
durchschnittliche Preisniveau von anfangs 1 Euro auf 50 bis 75 Cent
pro Minute deutlich reduzieren.
Gewöhnlich
Bis 2010 werden Flugreisen mit durchgehender mobiler
Erreichbarkeit, abgesehen von Start und Landung, alltäglich sein,
schätzt der Unternehmensberater. Mehr als 100 Millionen
Flugpassagiere pro Jahr würden diesen Service allein in Europa
nutzen.
Mobil
Der schwedische Telekomausrüster Ericsson hat kürzlich eine neue
GSM-Basisstation für mobile Sprachtelefonie in Flugzeugen
vorgestellt, die bis Ende 2005 auf den Markt gebracht werden soll und
es bis zu 60 Passagieren ermöglicht, gleichzeitig nach dem Start und
vor der Landung zu telefonieren. (APA)