Shanghai/Peking - China will die Ausfuhrgebühren für 74 Kleidungs- und Textilsorten zum 1. Juni erhöhen. Das chinesische Finanzministerium veröffentlichte am Freitag auf seiner Internet-Seite eine Liste mit betroffenen Produkten, die auch Hosen, Unterwäsche und T-Shirts umfasst. Mit dem Schritt könnte China westliche Handelspartner besänftigen, die wegen des sprunghaften Anstiegs der Importe aus der Volksrepublik teils bereits Gegenmaßnahmen angekündigt hatten. So hatten die USA vor wenigen Tagen mitgeteilt, geplante Importbeschränkungen für chinesische Textilien ausweiten zu wollen, um die heimische Branche zu schützen, derStandard.at berichtete (siehe "Nachlese").

In der Erklärung des chinesischen Finanzministeriums hieß es nun, für die meisten Produkte sollen die Tarife pro Einheit von zur Zeit 0,2 Yuan auf 1 Yuan (9,6 Cent) steigen. Ab Juni würden die Sätze um bis zu 400 Prozent erhöht, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag früh. Die EU und die USA drängen China seit Wochen, den Export von Textilien einzuschränken.

Am 1. Jänner war ein weltweites Quotensystem für den Handel mit Kleidung und Stoffen weggefallen, woraufhin chinesische Textilien den amerikanischen und den europäischen Markt überschwemmten. Die USA reagierten am vergangenen Freitag mit der Einführung von Importquoten für bestimmte Baumwollprodukte, am Mittwoch kündigten sie an, auch die Einfuhr von Kleidung aus Kunstfasern zu beschränken. Die Steigerung der Exportzölle wird laut Xinhua 74 verschiedene Produktkategorien betreffen. (APA/Reuters/AP)