Berlin - In Berlin hat am Dienstag der Festakt zur
Einweihung des Holocaust-Denkmals für die ermordeten Juden Europas
begonnen. In Anwesenheit der politischen Repräsentanten der
Bundesrepublik mit dem deutschen Bundespräsidenten Köhler,
Bundestagspräsident Thierse und Bundeskanzler Schröder wird das vom
Bundestag beschlossene Mahnmal damit nach zweijähriger Bauzeit der
Öffentlichkeit übergeben.
Das Holocaust-Mahnmal solle an "das entsetzlichste der Verbrechen
Nazideutschlands", die Vernichtung der Juden Europas, erinnern,
forderte Thierse. Der Deutsche Bundestag habe sich mit seinem
Beschluss für den Bau bewusst dafür entschieden, "dass sich dieses
geeinte Deutschland zu seiner Geschichte bekennt".
Erinnerung im Zentrum
Keine andere Nation habe die Erinnerung an das "größte Verbrechen
seiner Geschichte" in das Zentrum seiner Hauptstadt gerückt. Er
erwarte, dass das Mahnmal eine "große emotionale Kraft entfalten"
werde, betonte Thierse. Er hoffe, dass gerade junge Menschen davon
berührt würden und fragend den Ort der Information aufsuchten.
An dem Festakt mit 1.000 Gästen nehmen auch der deutsche
Bundespräsident Köhler, Bundeskanzler Schröder und der Präsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland, Spiegel, teil. Das von dem
US-Architekten Peter Eisenman entworfene Mahnmal in der Nähe des
Brandenburger Tores besteht aus rund 2.700 Betonstelen. Es hat auch
einen unterirdischen "Ort der Information", an dem an Schicksale von
ermordeten Juden erinnert wird. (APA/ag.)