Wien - Die Geschichte der BA-CA spiegelt die Geschichte Österreichs seit 1855 wider. Damals gründet Anselm von Rothschild die "oesterreichische Credit-Anstalt". Anfang der Siebziger ist sie bereits wichtigster Eisenbahnbau-Financier.

Nach dem Ersten Weltkrieg verliert die Bank ihre Filialen in den Ex-Kronländern, 1929 muss sie die kaputte Boden-Credit-Anstalt übernehmen. Das und der Börsenkrach im Oktober 1929 reißt die CA fast in den Ruin, der Staat springt erstmals ein. Im Zweiten Weltkrieg gehört die CA zur Deutschen Bank, ist, wie die Länderbank, im Handel mit Raub- und Opfergold tätig. Ein Vergleich im Jahr 2000 soll dieses Kapitel beenden.

Expansion nach Osteuropa

1946 wird die CA verstaatlicht, um sie vor dem Zugriff der Alliierten zu bewahren. Die Bank erholt sich. Ab 1970 öffnet CA-Chef Heinrich Treichl die Bank den Privatkunden, die maroden Industriebeteiligungen bekommen in der Ära Hannes Androsch (1981 bis 1987) rund sieben Mrd. Schilling vom Staat. Die Bank expandiert nach Osteuropa; 1991 beginnt ihre Privatisierung (siehe Artikel "'Leidensgeschichte' CA-Privatisierung").

1991 fusioniert die 1905 gegründete Zentralsparkasse mit der 1880 gegründeten, maroden Länderbank. Diese rote Bank Austria schluckt 1997 unter Gerhard Randa die bürgerliche CA. Alles zusammen wird Ende 2000 an die Münchner HVB verkauft - heute selbst ein Übernahmekandidat. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.5.2005)