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Paris - Bei einem Blick in die Bilanzen von Disneyland Paris würde Dagobert Duck an die Decke gehen: Denn anders als seine regionaler ausgerichteten Konkurrenten schreibt der Betreiber Eurodisney SCA chronisch tiefrote Zahlen und wird von den Banken nur widerwillig am Leben gehalten. Im vergangenen Geschäftsjahr erreichte der Verlust mehr als 145 Millionen Euro. Der Schuldenberg war mit rund zwei Milliarden Euro doppelt so hoch wie der Umsatz und das Eigenkapital war negativ. Erst nach monatelangem Gezerre und einer kräftigen Geldspritze der Walt Disney Company willigten die Banken in eine Umschuldung ein.

Dabei war der Vergnügungspark mit viel Steuergeldern hochgepäppelt worden. Frankreich half bei der Beschaffung des riesigen Geländes, baute S-Bahn und Autobahn-Anschluss und sogar einen Bahnhof für Hochgeschwindigkeitszüge bis nach London und Brüssel. Denn Disneyland sollte nicht nur in Paris, sondern in ganz Europa ausstrahlen.

Neue Attraktionen sollen Verluste eindämmen

Mit ängstlichem Blick auf die sich türmenden Verluste führte Europas einziges Disneyland immer neue Attraktionen ein, um Gäste anzuziehen. Eurodisney baute neben Disneyland den Themenpark Walt Disney Studios und das Disneyland Resort mit 5.800 Hotelbetten, einen Golfplatz mit Schwimm- und Tennishallen, zwei Kongresszentren und das Disney Village mit Themen-Restaurants, Kinos und Straßentheater. In den kommenden Jahren sollen 240 Millionen Euro in Neuheiten wie "Buzz Lightyear Astro Blasters" (interaktive Weltraumkämpfe) investiert werden.

Konzept geht nicht auf

Warum das in den USA erprobte Konzept in Paris bisher nicht aufging, ist strittig. Manche meinen, verkitschte Fachwerkhütten wirkten im alten Europa weniger attraktiv als in Florida. Und bei nasskaltem Pariser Wetter stehe man nicht so gerne eine Stunde für eine Achterbahnfahrt an wie im "ewig sonnigen" Kalifornien. Anders als der rentable Parc Asterix ist Disneyland ganzjährig geöffnet. (APA/dpa)