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Sogar der ehemalige US-Präsident George W. Bush ließ sich "kübeln"

Foto: AP

Virale Kampagnen, um Aufmerksamkeit für wohltätige Zwecke zu steigern, sind ein zweischneidiges Schwert. Als Musterbeispiel derartiger Aufrufe gilt die "Ice Bucket Challenge", die vor zwei Jahren für Aufsehen sorgte. Menschen wurden aufgefordert, sich einen Kübel mit eiskaltem Wasser über den Kopf zu schütten – oder einen bestimmten Betrag an die Forschung an der Krankheit ALS zu spenden. Wer sich die Wasser-Version traute, durfte drei weitere Personen nominieren.

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"Problematisch"

Die Kampagne wurde als "problematisch auf jede erdenkliche Art und Weise" (Time Magazine), "beleidigend" (Guardian) und sinnlos bezeichnet – und forderte sogar Todesopfer. Doch jetzt gibt es erneut gute Nachrichten: Dank Forschungen, die durch die dank Challenge eingenommenen 100 Millionen Dollar mitfinanziert wurden, gibt es wieder einen Schimmer der Hoffnung für Patienten der Krankheit ALS, auf die die Challenge aufmerksam machen wollte. Forscher konnten ein bestimmtes Gen identifizieren, das mit ALS in Verbindung steht.

Betroffenenkreis

Schon vor einem Jahr brachten dank "Ice Bucket" finanzierte Projekte Neuigkeiten im Kampf gegen ALS. Damals konnte bei Mäusen ein bestimmtes Protein imitiert werden, das bei ALS-Patienten defekt ist. Einen wesentlichen Kritikpunkt an der Challenge ändert das jedoch nicht: So leben in den USA rund 15.000 Betroffene, während an anderen tödlichen Krankheiten weitaus mehr Menschen leiden. Auch diese hätten eine "Ice Bucket Challenge" dringend nötig. (red, 27.7.2016)