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Die "Ice Bucket Challenge" wurde zum Internetphänomen

Foto: AP/Krupa

Vor etwas mehr als einem Jahr fand man im Netz plötzlich zigtausende Menschen, die sich eiskaltes Wasser über den Kopf schütteten: Sie nahmen alle an der sogenannten "Ice Bucket Challenge" teil, mit der auf die seltene Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam gemacht werden sollte. Von Tim Cook (Apple) über Bill Gates (Microsoft) hin zu Elon Musk (PayPal, Tesla) war die gesamte Elite des Silicon Valley dabei.

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Aber nicht nur: Das Eiswasser schwappte über den Atlantik auch nach Österreich, wo sich etwa Fußballer David Alaba, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache oder Zib-Moderator Armin Wolf beim kalten Vergnügen filmten.

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Chance auf Heilung

Die Aktion, die von einigen Organisationen auch als "sinnlos" oder "Marketing-Gag" bezeichnet worden ist, hat allerdings tatsächlich etwas gebracht: Mehr als 220 Millionen Dollar (also 197,8 Millionen Euro) sollen in die Forschung geflossen sein. Mit diesem Geld gelang es Forschern der John Hopkins Universität laut Washington Post, entscheidende neue Erkenntnisse über ALS zu gewinnen. So konnte in Experimenten mit Mäusen ein bestimmtes Protein, das bei ALS-Patienten defekt ist, imitiert werden. Langfristig bedeutet dies sogar eine Heilungschance.

Ergebnisse auch für andere Krankheiten nutzbar

Laut Philip Wong, der die Forschungen leitet, könnten die Ergebnisse auch für zahlreiche weitere Krankheiten von Nutzen sein. Denn auch das wurde an der Ice Bucket Challenge kritisiert: In den USA leben rund 15.000 Erkrankte – es gibt tödliche Krankheiten mit weitaus mehr Betroffenen. Daher wurde befürchtet, die Konzentration auf ALS würde Spenden von weiter verbreiteten Krankheiten abziehen. Jetzt soll es übrigens ein Revival der "Ice Bucket Challenge" geben. (fsc, 20.8.2015)