Schriftsteller Thomas Glavinic wird lesen.

Foto: APA / Herbert Neubauer

Autorin Katharina Winkler eröffnet die O-Töne Debüts.

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Zum Literaturfest O-Töne im Wiener Museumsquartier passt diesmal namenstechnisch wohl kein Beitrag besser als jener von Katharina Winkler gleich am Eröffnungstag (14. 7.). Blauschmuck heißt der Roman, mit dem die Österreicherin im Frühjahr sprachraumweit für Aufmerksamkeit gesorgt hat: Blauschmuck ist der Name für die Blutergüsse, die die Frauen in der darin geschilderten archaischen muslimischen Gesellschaft von den Schlägen ihrer Männer davontragen. Grundlage des Textes ist eine wahre Lebensgeschichte. Ein O-Ton, quasi.

Neben Winkler, die die neue Schiene der O-Töne-Debüts anführt, liest diesen Donnerstag Thomas Glavinic aus Der Jonas-Komplex. Martin Klein musiziert dazu, Lieraturwissenschafterin und -kritikerin Daniela Strigl moderiert.

Strigl hat zusammen mit Thomas Keul, Herausgeber der Literaturzeitschrift Volltext, auch die Auswahl des Programms aus der Vielfalt der österreichischen Gegenwartsliteratur getroffen. Wie jedes Jahr finden sich darin neben bekannten Namen (Michael Köhlmeier am 4. 8. oder Friederike Mayröcker am 11. 8.) auch noch bekannter zu werdende, kommende Woche etwa Irmgard Fuchs. Und neben Neuerscheinungen noch nicht Erschienenes (z. B. Teresa Präauer am 25. 8. mit Oh Schimmi).

Seit 2004 veranstaltet der Verein zur Förderung und Verbreitung von österreichischer Gegenwartsliteratur das Lesefest. Bemerkenswert finden die Veranstalter heuer, dass der Nahe Osten und das Mittelmeer als Themen genauso nahe liegen wie der Bodensee. Acht Ausgaben warten bis 1. 9., jeden Donnerstag um 20.00 bei freiem Eintritt. (wurm, 12.7.2016)