Beim Naschen spielt man nicht: Ende des "Huevo Sorpresa" in Chile.

Foto: ferrero

Santiago de Chile – Kinder in Chile müssen künftig ohne Überraschungseier aufwachsen. Am Montag ist ein Gesetz zum Schutz von Kindern vor ungesunder Nahrung in Kraft getreten, das es Herstellern verbietet, Kindern durch die Beigabe von Spielzeug den Konsum ungesunder Speisen schmackhaft zu machen. Überraschungseier und Happy Meals sind damit in Chile Geschichte.

Ferrero klagt

Der Lebensmittelkonzern Ferrero kritisierte die neuen Vorgaben scharf und stellte eine Klage vor der Justiz in Aussicht. Das neue Gesetz "beeinträchtigt den Ruf eines unserer beliebtesten Produkte", erklärte das Unternehmen. Auch andere Lebensmittelkonzerne hatten über Jahre versucht, das Inkrafttreten des Gesetzes zu verhindern. Es sieht zusätzlich strenge Kennzeichnungspflichten für Nahrungsmittelverpackungen vor.

Die Regierung begründete die Neuregelung mit der raschen Ausbreitung von Übergewicht unter den Bürgern. Mittlerweile sind rund 60 Prozent der Chilenen übergewichtig, bei Kindern unter sechs Jahren ist es bereits ein Drittel. Durch das Gesetz wolle sich Chile "als eines der weltweiten Pionierländer bei der Förderung gesunder Ernährung profilieren", erklärte Gesundheitsministerin Carmen Castillo. (APA, 28.6.2016)