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Russel Crowe in der bis dato 12. (!) Verfilmung des Stoffes "Robin Hood".

Foto: AP Photo/Universal Pictures, David Appleby

"The Departed" brachte Martin Scorsese endlich den langersehnten Oscar. Zwar war nun Boston der Ort des Geschehens anstatt Hong-Kong und die chinesische Mafia wurde konsequenterweise durch die irische ersetzt, aber ansonsten hält sich die Version des Altmeisters stark ans asiatische Original "Infernal Affairs". Die amerikanische Variante des Katz-und-Maus-Spiels räumte dann auch mit dem Oscar jenen Preis ab, den das chinesische Vorbild schon allein wegen seines Herkunftslandes – trotz großartiger Kritiken – nur schwer hätte bekommen können. Das soll dem Nachzügler seine Qualität nicht absprechen, aber wie originell ist ein solches Vorgehen? ... Oder geht es darum gar nicht?

Remakes, Remakes

Nicht selten greift gerade Hollywood, die mächtigste Filmindustrie der Welt, ausländische Stoffe auf, um sie neu zu gestalten: Stieg Larssons "Millennium-Trilogie" wurde zuerst 2009 auf Schwedisch, durchaus hochwertig verfilmt, nur um kurz später auch noch als Hollywood-Variante zu reüssieren. Michael Haneke brachte sein "Funny Games" (1997) einfach noch einmal unter dem Titel "Funny Games U.S." heraus.

Einen Film erneut zu drehen ist also ausgesprochen beliebt– schaut man auf Kassenerfolge wie "Oceans Eleven" (2001, Original von 1960) –, bisweilen auch beim Publikum. Der Filmklassiker "Ben Hur" (1959) ist übrigens auch nicht der erste seiner Art: Die Verfilmung von Lew Wallaces' gleichnamigem Roman wurde bereits 1907 und 1925 auf die Leinwand gebracht.

Ein Remake, das war auch Thema in einem der vergangenen Filmforen. Ob die aktuelle Neuverfilmung von "Point Break – Gefährliche Brandung" eine gute Idee war, wollten wir wissen. Die Antwort fiel zumeist einigermaßen vernichtend aus.

Aus dem Posting spricht eine generelle Abneigung gegen Neuverfilmungen, was auch der Tenor der Diskussion war. Auch STANDARD-Autor Hans Rauscher wartete mit einem abschreckenden Beispiel auf:

Tenor der Diskussion war, dass die Flut an Neuverfilmungen gerade in den vergangenen Jahren auch die Ideenlosigkeit der Filmindustrie erkennen lasse. Aber stimmt das wirklich so?

Gutes Remake, schlechtes Remake?

Welche Beispiele für misslungene oder auch gelungene Neuverfilmungen fallen Ihnen ein? Ist das Prinzip des Remakes generell zu kritisieren oder gibt es gute Gründe, dass ein und derselbe Stoff filmisch immer wieder bearbeitet wird? Gibt es Filme, die in der zweiten Version überzeugender sind als im Original? (jmy, 15.2.2016)