Netflix-Chef Reed Hastings.

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München – Netflix will noch in diesem Jahr eine erste TV-Serie aus Deutschland ins Programm nehmen. "Wir sehen uns nach einer Sendung um, haben aber noch nicht das Richtige gefunden", sagt Netflix-Chef Reed Hastings der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Rande der Internet-Konferenz DLD in München.

Streamingdienste als "Ergänzung" zu TV-Sendern

"Früher ging es darum, Hollywood-Produktionen in die Welt zu bringen. Jetzt werden wir in verschiedenen Ländern drehen – und dann global senden", sagt er. Hastings sieht Streamingdienste als "Ergänzung" zu TV-Sendern. "Wir müssen nicht den gesamten TV-Konsum auf uns ziehen. Uns reichen ein paar Stunden pro Woche, das genügt, damit die Leute zufrieden sind für zehn Euro im Monat."

Rechtefrage

Vor wenigen Tagen ging Netflix wie berichtet mit einem Blogeintrag an die Öffentlichkeit, der für einige Aufregung sorgte. Jahrelang hatte das Unternehmen zugesehen, wie sich viele seiner Kunden über Proxy-Tricks und VPNs Zugriff auf das Netflix-Angebot in anderen Ländern verschafften. Doch all das soll nun ein abruptes Ende finden, der Zugriff auf Netflix über solche Wege blockiert werden.

Es seien die Hollywood-Studios, die Netflix zu solchen Sperren zwingen würden, so Hastings laut dpa. Diese hätten neue Technologien entwickelt, um Unblocker-Apps und Co. aufzudecken, durch die Rechteabkommen sei man verpflichtet, diese einzusetzen. (red, 18.1.2016, APA)