Wien – Die umstrittenen Aussagen des Wiener Landespolizeipräsidenten Gerhard Pürstl in der "Kronen Zeitung" vom Donnerstag sind laut Polizeisprecher Christoph Pölzl "verkürzte Zitierungen", die aus dem Zusammenhang gerissen wurden. "Natürlich sind die Täter für sexuelle Übergriffe verantwortlich", sagte Pölzl der APA. Pürstl selbst werde zu dieser Causa keine Interviews mehr geben.

Pürstl wurde mit den Worten zitiert: "Frauen sollten nachts generell in Begleitung unterwegs sein, Angst-Räume meiden und in Lokalen keine Getränke von Fremden annehmen." Das sagte der Polizeipräsident laut Pölzl jedoch unter Hinweis auf "die seit Jahren bekannten" Präventionstipps, die auch auf dem Internetportal des Innenministeriums zu finden sind.

"Bei Unsicherheiten bitten Sie ihre Freunde, Sie nach Hause zu begleiten", lautet der konkrete Ratschlag unter dem Punkt "Kriminalprävention – Delikte gegen die sexuelle Integrität" auf der Seite des Innenministeriums.

"In keinster Weise wurde damit gesagt, dass Frauen jetzt Begleitschutz brauchen", sagte Pölzl. Diese Verhaltenstipps seien für den Fall eines subjektiven Unsicherheitsgefühls gegeben worden. (APA, 8.1.2016)