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Nach dem Attentat in einer Schule herrscht im westschwedischen Trollhättan Trauer.

Foto: Reuters/TT News Agency

Trollhättan – Der tödliche Schwertangriff an einer schwedischen Schule hat den Ermittlern zufolge einen rassistischen Hintergrund. "Es gibt klare Hinweise darauf", sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Erstens haben wir einige Dinge in der Wohnung des Täters gefunden. Außerdem hat er seine Opfer in der Schule bewusst ausgesucht."

Bei der Attacke im westschwedischen Trollhättan hatte der 21-Jährige am Donnerstag einen Lehrer-Assistenten und einen Schüler getötet sowie einen weiteren Lehrer und einen Schüler verletzt. Die Polizei erschoss ihn anschließend. Laut Medienberichten soll der Täter einen Abschiedsbrief hinterlassen haben.

Opfer mit Migrationshintergrund

Nach bisherigen Erkenntnissen hatten alle Opfer einen Migrationshintergrund, sagte der Polizeisprecher. Auch die Kleidung des Täters gebe Hinweise auf das Motiv. Näher wollte er sich zunächst nicht äußern. Weil der Täter einen schwarzen Umhang und eine Maske trug, hatten die Schüler zuerst an einen Halloween-Scherz geglaubt, als er an ihrer Schule aufgetaucht war.

Der Helm des Mannes erinnerte Zeugen an eine Nazi-Uniform. In sozialen Netzwerken soll er Sympathie für Hitler und Nazi-Deutschland ausgedrückt haben. "Unsere Ermittlungen – Zeugenbefragungen und technische Untersuchung – gehen heute weiter", sagte der Sprecher.

Schwert und Messer

Nach Medienberichten vom Freitag fand die Polizei Messer im Auto des Täters. Er stach nach Angaben der Ermittler mit einem Schwert oder langen Messer und einem kleineren Messer zu.

Sein erstes Opfer, einen 1995 geborenen Lehrer-Assistenten, feierten schwedische Medien nach dem Mord als Held. Er habe die Schüler beschützen wollen, als der 21-Jährige vor ihnen mit seinem Schwert herumgefuchtelt habe. Der Mann starb noch am Tatort. Ein 1998 geborener dunkelhäutiger Schüler erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Zwei Verletzte noch im Spital

Die beiden Verletzten – ein 15 Jahre alter Schüler und ein 41-jähriger Lehrer – waren am Freitag noch im Krankenhaus. Dem Teenager gehe es besser, berichtete die Krankenhausverwaltung. Der Zustand des erwachsenen Mannes sei weiter ernst, aber stabil.

Nach der Tat erreichten die Ermittler in der Nacht zum Freitag mehrere Notrufe von Menschen in Westschweden, die sich durch maskierte und verkleidete Personen bedroht fühlten. Die Polizei mahnte jedoch wegen der bevorstehenden Halloween-Feiern zu Besonnenheit. (APA, 23.10.2015)