Gemütlicher Ziegel

Bricks, das vom niederländischen Unternehmen Palau produziert wird, erfüllt im lockeren Sinne trotz all seiner rechten Winkel und Ecken alle Kriterien eines Ohrensessels, auch wenn seine Lauscher eher die Kanten von geradegerückten Klingonenohren aufweisen. Das Sitzobjekt, in dem es sich richtig gut verstecken lässt, gehört zu einer riesigen Möbelfamilie. Die Entwurfsarbeit erledigte der Designer Robert Bronwasser, der das Stück auch als Rückzugsort fürs Büro verstanden haben will. Ab ca. 2080 Euro.

www.palau.nl

Foto: Hersteller

Fesches Profil

Sieht aus, als gäbe es das Ensemble Grand Repos bereits seit Jahrzehnten, dabei stammt das Möbel aus der jüngeren Vergangenheit des Hauses Vitra. Gezeichnet hat es der italienische Designer Antonio Citterio, klassische Zitate sind in dem Entwurf ebenso zu finden wie Bewegungstalente. Das Möbel lässt sich drehen, ferner kann man es durch eine im Sessel versteckte Mechanik von einer aufrechten in eine zurückgelehnte Position manövrieren. Ab 3690 Euro.

www.vitra.com

Foto: Hersteller

Dänisches Ei

Der Egg-Chair des dänischen Weltklasse-Entwerfers Arne Jacobsen ist einer der Ohrensessel, der zu einer ganz großen Ikone der Möbelwelt wurde. Das Objekt aus dem Hause Fritz Hansen wurde 1958 für die Lobby des Royal Hotel in Kopenhagen entworfen. Inzwischen schaffte es die angeknackste Eierschalenform allerdings auch in unzählige Wohnzimmer. Lieferbar ist das gute Stück, das auf einem sternförmigen Aluminiumfuß ruht, in einer Vielzahl von Bezugsstoffen und Lederqualitäten. Ab ca. 4990 Euro.

www.fritzhansen.com

Foto: Hersteller

Totale Breite

Ein Ohrensessel für ein symbiotisches Pärchen ist der Entwurf Beau fixe der französischen Designerin Inga Sempé. Gut, man könnte auch Ohrensofa statt Ohrensessel dazu sagen. Wie auch immer, Inga Sempé, die Tochter des berühmten Zeichners Jean-Jacques Sempé – er erschuf u. a. den "kleinen Nick" – ließ sich beim Entwurf, der von Ligne Roset herausgegeben wird, von zwei Ohrensesseln aus ihrer Kindheit inspirieren. Deren dickes Hinterteil erinnerte sie angeblich an sitzende Elefanten. Ab 2810 Euro.

www.ligneroset.at

Foto: Hersteller

Swingende Insel

Zwei fesche Ohren hat auch das Möbel Jolly von den Wittmann Möbelwerkstätten vorzuweisen. Doch nicht nur das, den souverän wirkenden und preisgekrönten Wohnzimmer-Platzhirsch aus der Feder des deutschen Gestalters Jan Armgardt gibt's ohne Hinterbeine, also als Freischwinger, ebenso wie in einer Variante, die auf einem Drehkreuz ruht. Außerdem werden als Draufgabe zu Jolly mehrere verschiedene Hockermodelle angeboten, damit dem Einbüseln bei der Lektüre auch nichts im Wege steht. Ab ca. 2300 Euro.

www.wittmann.at

(Michael Hausenblas, Rondo, 11.9.2015)

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